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Auf der Suche nach Ingmar Bergman - Kritik und Trailer zum Film

Für die Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Margarethe von Trotta war Ingmar Bergman vor allem ein Meister seines Fachs und ihr Vorbild. In ihrem ersten Dokumentarfilm wollte die 76-Jährige mehr über den schwedischen Film- und Theaterregisseur wissen, dem sie erstmals Mitte der 70er-Jahre begegnet war.

2018 ist das Jahr von Ingmar Bergman, jährt sich der Geburtstag des schwedischen Ausnahmeregisseurs doch am 14. Juli zum 100. Mal. Neben Remakes, Restaurierungen und Neuinszenierungen seiner Werke, beschäftigten sich auch viele neue Arbeiten mit dem Filmemacher, darunter der erste Dokumentarfilm von Margarethe von Trotta, die sich “Auf der Suche nach Ingmar Bergman” befindet. Ab Freitag im Kino.

Auf der Suche nach Ingmar Bergman: Kurzinhalt zum Film

Wien. Von Trotta beleuchtet dabei vor allem die Persönlichkeit des am 14. Juli 1918 in Uppsala geborenen Pastorenkinds, den sie zwar als Meister seines Fachs und Vorbild in der Herangehensweise an das Medium Film verehrt, was sie in “Auf der Suche nach Ingmar Bergman” allerdings nur am Rande streift. Ausgangspunkt ist dennoch der Drehort für “Das siebente Siegel”, jenes Werk, das Von Trottas Weg auf den Regiesessel prägte.

Die eigentliche Filmkarriere, die Filmsprache des Regisseurs interessiert die 76-Jährige allerdings im Fortgang ihrer Arbeit nur am Rande. So ist die deutsche Filmemacherin für ihr Dokumentarprojekt überraschend viel gereist, um Wegbegleiter, Familienmitglieder und Nachfolger Bergmans vor die Kamera zu bekommen. Sie selbst ist dabei als Gesprächspartnerin stets präsent, stets im Bild.

Auf der Suche nach Ingmar Bergman: Die Kritik

Und so entfaltet sich in den Dialogen der Film- und Theaterschaffenden das vielschichtige Porträt einer komplexen, ängstlichen und im mehrfachen Sinne kindlichen Persönlichkeit, die zugleich Probleme hatte, eine väterliche Bindung an ihre eigenen neun Kinder aus fünf Ehen aufzubauen. Dies wird vor allem im Gespräch mit Sohn Daniel deutlich, der ein erschreckend unempathisches Bild seines Vaters zeichnet.

Der Einfluss, den der Regisseur Bergman heute noch indirekt oder direkt auf die nachfolgenden Regiegenerationen ausübt, machen Charaktere wie Olivier Assayas oder Ruben Östlund deutlich, prägen die rund 60 Filme, mehr als 170 Theaterproduktionen und Texte des Schweden doch bis heute die Künstler des europäischen Autorenkinos. So griff der 2007 verstorbene Bergman, dem 1997 in Cannes die einmalige Auszeichnung des “Besten Filmregisseurs aller Zeiten” verliehen wurde, mit seiner Fokussierung auf Tod, Einsamkeit und Gott zeitlos gültige Themen auf. Und doch spielt das in Von Trottas überraschend konventioneller, gemächlicher Annäherung nur am Rande eine Rolle. Ihre “Suche nach Ingmar Bergman” gilt mehr der Person, denn dem Werk, mehr dem Charakter, denn der Charakteristik des Oeuvres.

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(APA/red)

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