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Auf den Spuren der Rankweiler Flözer

Bei der Triftanlage wurde ein neuer Erlebnisweg geschaffen.
Bei der Triftanlage wurde ein neuer Erlebnisweg geschaffen. ©Nico Purin
Die Marktgemeinde Rankweil und der Verein KulturGutTrift laden am Freitag, 13., und Samstag, 14. September, zur Besichtigung der sanierten Rankweiler Triftanlage. Auch der neu geschaffene, moderne Erlebnisweg durch die Trift wird bei dieser Gelegenheit feierlich eröffnet.
Trift Rankweil

In Rankweil befindet sich die letzte erhaltene Anlage einer wilden Trift in Österreich. Sie steht unter Denkmalschutz und ist damit das größte in Vorarlberg befindliche Denkmal außerhalb eines bewohnten Gebietes. Über Jahrhunderte hinweg wurde hier bis Ende der 1950er-Jahre mittels Holztransport auf dem Wasser, genannt „Wilde Trift“ oder „Flözerei“, das begehrte Holz aus den entlegenen, nicht mit Wegen erschlossenen Waldgebieten des Laternsertales ins Tal verfrachtet. Dort wurde es als Bau- und Heizmaterial benötigt. Die Triftanlage Rankweil hatte jedoch neben der Funktion des Holztransportes noch eine weitere interessante Aufgabe: In einem ausgeklügelten System wurden, unter Berücksichtigung der Kreisläufe der Natur, Sand und Kies gewonnen und anschließend im Haus- und Straßenbau im Nahraum verwendet.

Ein Erlebnis für die ganze Familie
Die umsichtige Sanierung der Triftanlage macht nun diesen Teil der heimischen Wirtschaftsgeschichte im wahrsten Sinne des Wortes zugänglich: Ein interaktiver Erlebnisweg mit Einstieg beim Gewerbepark oder beim Muntliger Steg, bietet neben geschichtlichen Einblicken in eine frühere Arbeitswelt Wissenswertes zu den Themen Holz, Wasser, Energie, Biologie und Geologie. Ergänzt wird der Erlebnisweg durch verschiedene Stationen, die auch Kindern Spannung und Abenteuer vermitteln. “Die Trift wird somit zum Erlebnis für die ganze Familie. Das ist eine gute Basis zur Bildung und Stärkung des Bewusstseins für dieses Kulturgut”, führt Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall aus. Über eigens entwickelte Unterrichtsmaterialien sollen auch PädagogInnen motiviert werden, den Lehrpfad zur Wissensvermittlung zu nutzen.

450.000 Euro investiert
Initiiert wurden die Maßnahmen zum Erhalt der Trift von der Marktgemeinde Rankweil und dem Verein “KulturGut Trift” mit Obmann Altbürgermeister Hans Kohler. Er setzt damit fort, was ihm bereits als Bürgermeister ein Anliegen war – nämlich “die Trift als historischen Schatz einer Gemeinde auch weiteren Generationen zugänglich zu machen”. Mit dem Projektträger LEADER-Region Vorarlberg-Walgau-Bludenz und Unterstützung des Bundesdenkmalamts wurden die Sanierungsmaßnahmen umgesetzt. Insgesamt wurden rund 450.000 Euro investiert. 40 Prozent der Kosten wurden von der Marktgemeinde getragen, der Rest wurde mit Mitteln des EU-Förderprogrammes LEADER sowie durch das Bundesdenkmalamt finanziert.

Infos: www.trift.at www.rankweil.at

 

Factbox:
Bsichtigung der sanierten Triftanlage Freitag, 13. September 2019, 17.00 Uhr, Beim „Rechen“ (Alpenvereinsheim, Freudenau 25b, Rankweil): Eröffnung durch Bürgermeisterin Katharina Wöß-Krall und Landesrat Christian Gantner, anschließend Rundgang mit Zeitzeugen

Tag der „offenen Trift“

Samstag, 14. September 2019, 10.00 bis 16.00 Uhr: Führungen sowie spannende Erlebnisse für Kinder auf insgesamt drei Festplätzen

  • Interaktiver Erlebnisweg: Start sowohl beim Gewerbepark Rankweil als auch beim Muntliger Steg (beim “Rechen”)
  • Führungen um 11.00 Uhr, 13.00 Uhr und 15.00 Uhr, Start beim Gewerbepark
  •  Kinderflözen ab 14.00 Uhr beim Brüggele Gewerbepark; (Ausgabe Flözholz um 13.00 Uhr)
  • Flözer-Jause beim Alpenvereinsheim, Freudenau 25b
  • Station des Club Pétanque Rankweil beim Kiessämmler: Ausprobieren des französischen Boule-Spiels; dreierlei Mostsorten und Suser (Sturm), belegte Brote
  • Barfußpfad im Triftkanal: Sinneseindrücke durch Kies, Sand und Wasser
  • Station der Offenen Jugendarbeit Rankweil beim Sportplatz mit Smoothiebar und weiteren Attraktionen
  • Spielstationen: Hängeseilquerung (betreut durch die Alpenvereinsjugend), zwei Seilbahnen
  • Gewinnspiel – mehrere Raummeter Holz, Sitzsäcke aus alten Transparenten
  • Wetter-Telefon T +43 680 331 1749
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