Doch damit nicht genug: Mäder hält mit 84 Prozent den höchsten Umsetzungsgrad aller über 300 e-Gemeinden Europas.
Bürgermeister Rainer Siegele ist sichtlich stolz auf den Klimaschutz in seiner Gemeinde. Schon 1991 wurde im Zuge der Gemeindeentwicklungsplanung das Ziel festgelegt, dass Mäder eine Umweltmustergemeinde werden soll, schildert Siegele. Als eine der ersten Maßnahmen wurde das CO²-Einsparungspotenztial beim Vereinsheim -deutlich sichtbar.
Tonnen von CO² eingespart
Vor der Sanierung verbrauchte das Gebäude rund 16.000 Liter Öl im Jahr, entsprechend rund 45 Tonnen CO²-Ausstoss, sagt der Gemeindechef. Nach dem erfolgreichen Umbau beträgt der Energieverbrauch rund 32.000 Kilowattstunden, was etwa 3200 Litern Öl entspricht. Auch die gemeindeeigenen Gebäude etwa das Schul- und Kulturzentrum werden seit 1994 durch eine Biomassenahwärmeanlage versorgt. Jährlich werden dadurch rund 70 Tonnen CO² eingespart. Dass die Gemeinde die Errichtung von Solaranlagen und Biomasseheizungen fördert, versteht sich von selbst. Rund 30.000 Euro werden dafür jährlich aufgewendet. In Mäder sind pro 1000 Einwohner rund 458 Quadratmeter Solaranlagen installiert. Mit rund 36.000 Euro hat die Kommune die im Sommer 2002 in Betrieb genommene Biogasanlage gefördert. Diese Biogasanlage erzeugt jährlich über 200.000 Kilowattstunden Strom und spart etwa 270 Tonnen CO² im Jahr. Als wegweisenden Schritt seiner Ökogemeinde bezeichnet Siegele auch die 1997/1998 errichtete Öko-Hauptschule. Eine nachhaltige Veränderung des Lebensstils der Bevölkerung kann nur über die Jugend erfolgen deshalb hat sich die Gemeinde damals für die Errichtung eines Niedrigst-Energie-Gebäudes entschieden. So erfolgt beispielsweise die Erwärmung des Nutzwassers mit einer Solaranlage, auf dem Dach der Turnhalle produziert eine über 100 Quadratmeter große Photovoltaikanlage Strom.
Energiekontrolle
Selbst die Straßenbeleuchtung wurde in Mäder der Umwelt zuliebe neu geregelt. So wurden alle Quecksilberdampflampen (weißes Licht) durch Natriumdampflampen (gelbes Licht) ersetzt. Durch eine Computersteuerung werden jetzt alle Lampen einzeln reguliert und somit wird durch die individuelle Programmierung Energie gespart. Schon seit 1996 wird im Sinne der Energiekontrolle bei allen umweltrelevanten 100 Zählern der Gemeindeverwaltung monatlich abgelesen und ständig aktuelle Energieberichte erstellt. Somit können wir sofort reagieren, wenn sich was verändert, sagt der Bürgermeister. Praktisches Beispiel? In den Sommerferien fiel der Wasserverbrauch beim Kindergarten aus der Rolle die Kontrolle brachte einen defekten Wasserhahn zum Vorschein.