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AUA-Verkauf drängt

In Sachen AUA-Privatisierung drängt die Zeit: Der Verkauf an die Lufthansa muss bis Anfang Dezember fixiert sein.

Das Angebot der Deutschen für eine Übernahme des 41,56-Prozent-Anteils der Staatsholding ÖIAG an den Austria Airlines gilt nämlich nur bis Mittwoch, den 3. Dezember. Dies berichtet das Wochenmagazin “Format” (Freitag). Indes wird fieberhaft an einer EU-konformen Lösung für einen Zuschuss oder eine Schuldenübernahme für die AUA gearbeitet.

Nachdem die Lufthansa, von der bisher das einzige bindende Angebot vorliegt, nur die Hälfte von knapp einer Milliarde Euro AUA-Verbindlichkeiten schlucken will, wird nach einer Konstruktion gesucht, die den strengen Vorgaben der EU-Kommission entspricht.

Die Varianten sind eine Kapitalerhöhung bei der AUA durch die ÖIAG noch vor dem Verkauf, die Abspaltung einer Gesellschaft, in die 500 Mio. AUA-Schulden gepackt werden, oder eine Lösung über die Gläubigerbanken der Austrian Airlines, so das Magazin. Lufthansa-Boss Wolfgang Mayrhuber beharrt auf einer “gerechten Verteilung” der AUA-Altlasten. Dass er davon nicht abrücken will, hat er diese Woche klargemacht. Einen Schuldennachlass verlangt hat übrigens auch die russische S7. Ob das S7-Angebot – das einzig verbliebene neben dem der als Favorit geltenden Lufthansa – überhaupt “prozesskonform” ist, werde geprüft, hatte die ÖIAG am Mittwoch erklärt.

Die Regierung hat am Mittwoch den nach dem vorläufigen Scheitern des AUA-Verkaufs an die Lufthansa unerfüllt gebliebenen “alten” Privatisierungsauftrag um zwei Monate bis 31. Dezember verlängert. Der Staat rüstete sich zugleich dafür, für diesen Verkauf tief in die Tasche zugreifen: Im Ministerrat wurde der Rahmen für einen bis zu 500 Mio. Euro schweren Staatszuschuss gesteckt, um die AUA überhaupt verkäuflich zu machen. Ob es sich dabei um einen Schuldennachlass handelt für die AUA oder um eine Kapitalerhöhung oder um einen sonstigen staatlichen Zuschuss blieb offen.

Der ÖIAG bietet die Lufthansa dem Vernehmen nach für ihre AUA-Aktien jeweils einen Cent, in Summe 363.000 Euro. Die Kleinaktionäre wollen die Deutschen mit nicht mehr als vier Euro pro Stück abfinden. Heute um 10 Uhr lagen die Titel an der Wiener Börse bei 2,95 Euro, ein Plus von 1,37 Prozent gegenüber dem Vortag. (

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