Am Dienstag wurden die KV-Verhandlungen für das AUA-Bodenpersonal abgebrochen, ein Streik stand schon im Raum. Ob es heute zu einer Einigung kommt, hänge vom Gegenüber ab, so Junghans. “Ich glaube nicht, dass es allzu schwierig ist. Wir reden über eines Jahressumme, die sicherlich geringer ist als die Gage von Herrn Mayrhuber.” Im Jahr 2009 verdiente der Kranich-Boss laut Geschäftsbericht 2,5 Mio. Euro. Auch für GPA-Vizechef Karl Proyer ist es “unerklärlich”, warum ausgerechnet bei Beschäftigten, deren Einstiegsgehälter um die 1.100 Euro brutto lägen, keine Inflationsabgeltung möglich sein solle. Bodenpersonal, Betriebsrat und Gewerkschaft hätten neben den vereinbarten Sanierungsbeiträgen auf zwischenzeitlich eineinhalb Gehaltsrunden verzichtet, erinnerte Proyer in einer Aussendung.
“Einen dritten Vorstand können wir uns auch leisten”, argumentierte Junghans weiter. Ab April 2011 wird ja Thierry Antinori das Steuer bei der AUA übernehmen.
Das AUA-Management hatte vor den letzten Verhandlungen am Dienstag eine Einmalzahlung von 300 Euro für alle kaufmännisch-technischen Angestellten sowie eine Inflationsabgeltung für 2011 angeboten, sollte nächstes Jahr das Unternehmensziel, nämlich ein positives Betriebsergebnis, erreicht werden. Der Belegschaftsvertretung ist das zu wenig.
Der Betriebsrat habe mehrere Varianten durchgerechnet, wie die Inflation ausgeglichen werden könnte. “Wir sind sogar bereit, das teilweise zu verspäten”, meinte Junghans heute, ohne Details zu nennen. Grundsätzlich gab er sich aber optimistisch: “Wir sind in guten Verhandlungen.”
Zum Aufruf Mayrhubers, bei der AUA-Administration noch stärker auf die Kostenbremse zu steigen, meinte Junghans: “In der Verwaltung wird sowieso gespart.” Es gebe keine Abteilung, “die nicht am Limit arbeitet”. Die AUA habe zahlreiche Mitarbeiter verloren, die Arbeit sei aber nicht weniger geworden. “Das Problem hat die Lufthansa nicht. Die ist zehnmal so groß wie wir, hat aber in manchen Bereichen bis zu 20 Mal so viele Leute.”