Der Corona-Impfstoff könnte auch von Austrian Airlines nach Österreich transportiert werden. Entsprechende Vorbereitungen seien im Gang, sagte Christian Steyer, bei der AUA für Fracht verantwortlich, am Dienstag im Gespräch mit der APA. Als Herausforderung bezeichnete er die Kühlung mit Trockeneis. Impfstoff-Transport würde ausschließlich im Frachtraum von Maschinen erfolgen.
Transport von Trockeneis schwierig
Trockeneis (der Pfizer/Biontech-Impfstoff muss bei minus 70 Grad gelagert werden, Anm.) gehe aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften direkt vom festen in gasförmigen Zustand über und setze Kohlendioxid frei, erläuterte Steyer. Diese sogenannte Sublimation limitiere die Menge, die mittransportiert werden dürfe. In der Frage sei die Airline daher sowohl mit Flugzeughersteller Boeing als auch mit der europäischen Flugsicherheitsagentur EASA im Austausch.
Ein Kriterium sei die Sublimationsrate. Je niedriger diese beim verwendeten Trockeneis sei, desto mehr dürfe an Bord, so Steyer. Bei der Boeing 777 könnten es auf einem reinen Frachtflug bis zu drei Tonnen sein. Das sei von Boeing "abgesegnet". Weil Kohlendioxid natürlich auch im Frachtraum freigesetzt werde, gebe es zudem entsprechende Vorschriften dahin gehend, wie lange etwa die Türen offen sein müssten, ehe mit einer gefahrlosen Entladung begonnen werden dürfe.
Transport auch per LKW
Die AUA, ihre Mutter Lufthansa und Lufthansa Cargo würden sich mit den Themen auseinandersetzen, "um gewappnet zu sein", betonte Steyer. Für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge erwarte er keine Aufträge zum Impfstoff-Transport. Innereuropäisch werde wohl auf Trucks zurückgegriffen und somit der Straßenweg genützt werden.
"Wir tun alles, um uns vorzubereiten", wenn das Unternehmen gefragt sei, fügte der AUA-Frachtverantwortliche hinzu. "Wir sind planmäßig unterwegs."
Nach wie vor umgebaut im Einsatz ist die Boeing 777 mit dem Kennzeichen OE-LPA. Mit der Maschine werden laut Steyer weiterhin Schutzmasken und -kleidung aus China eingeflogen. Seit Anfang Dezember gebe es wieder jeden zweiten Tag eine Luftbrücke. Buchungen seien vorerst bis Mitte Jänner vorhanden.
(APA/Red)