Atommüll-Endlager nahe Oberösterreich möglich
Bis 2018 sollen die beiden geeignetsten Gebiete für die Endlagerung des radioaktiven Mülls ausgesucht sein, berichteten Landesrat Anschober und Oberösterreichs Anti-Atombeauftragter Strasky am Montag in Linz. Zuständig für die Behandlung des Atommülls ist die sogenannte Verwaltung der Endlager für radioaktive Abfälle (SURAO).
Wegen massiven Widerstands der Bevölkerung und der Kommunen sei die Regierung im März 2008 zu dem Schluss gekommen, Standorte auf Grundstücken des Staates zu suchen. Dazu gehören Truppenübungsplätze, hieß es in der Unterlage zur Pressekonferenz. So seien in die Liste der “geeigneten” Plätze wieder jene gekommen, die schon früher als ungeeignet ausgeschlossen worden waren, kritisiert Anschober. “Anders gesagt: Das Kriterium Sicherheit ist nicht mehr so wichtig wie die Durchsetzbarkeit des Projektes.”
Nach letztbekannten Plänen habe die Verwaltung vor, eine Genehmigung für geologische Untersuchungsarbeiten für zwei Standorte an Truppenübungsplätzen, Boletice und Hradiste, sowie einen in Lubenec (westlich von Prag) im Umweltministerium zu beantragen, so Anschober und Strasky. Derzeit lagern die abgebrannten Brennstäbe in Containern in Zwischendepots an den AKW-Standorten Temelin und Dukovany. Die Inbetriebnahme eines Endlagers sei nach einem tschechischen Konzept für 2065 geplant, hieß es in der Unterlage.