Hohenems. Caritas und Stadt Hohenems luden am Donnerstag vergangener Woche zu einem Informationsabend, um der Bevölkerung das Projekt einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in der Erlachstraße 10 vorzustellen.
Vorsorglich hatte man die Informationsveranstaltung in den Löwensaal verlegt, und dieser platzte dann auch aus allen Nähten, bewegt das Thema Asylwerber über die Anrainer hinaus doch zahlreiche Hohenemser. Nach einigen kritischen Wortmeldungen am Anfang überwogen im Laufe der Diskussion die positiven Stimmen. Am Schluss war man sich einig, dass den aus ihrer Heimat Vertriebenen geholfen werden muss.
„Wir haben die Verpflichtung, unseren Beitrag zu leisten“, meinte Bürgermeister Richard Amann. Deshalb sei bereits im Frühjahr eine Gruppe gegründet worden, die sich des Themas Flüchtlinge annehme. Er verwies auch auf Initiativen wie die der Hohenemser Ärzte, die über die gesetzlichen Vorgaben hinaus weiterführende Hilfe leisten wollen, und über Vereine und Private, welche die Integration von Flüchtlingen unterstützen.
Im Forst und im Bauhof würden Asylwerber zweitweise beschäftigt, so Bgm. Amann weiter. Und in Kooperationen mit Dornbirn, Lustenau und Götzis sei geplant, Asylwerber beim Ausbessern von Wanderwegen etwa auf die Hohe Kugel im Rahmen des gesetzlich Möglichen eine sinnvolle Beschäftigung zu bieten. Darauf verwies auch Karolina Artner, die sich in Zwischenwasser ehrenamtlich für Flüchtlinge engagiert: „Der Einsatz für Flüchtlinge ist bereichernd für beide Seiten.“
Heftigen Applaus gab es für die Wortmeldung aus dem Publikum „Viele der Flüchtlinge sind Mitbürger von morgen“. Und auch FPÖ-LPO Dieter Egger forderte unbürokratische Hilfe für die Asylwerber sowie Offenheit im Umgang mit denselben: „Wenn alle zusammenhalten, ist dies auch in Hohenems bewältigbar.“ Vorgeschlagen wurde auch die Installierung eines Anwohnerkomitees, damit evt. Probleme von Anfang an gelöst werden könnten.
Die große Mehrheit im Löwensaal zeigte sich am Schluss sehr zufrieden mit dem Ablauf des Informationsabends, wozu die sehr sachlichen Ausführungen des neuen Leiters der Caritas-Flüchtlingshilfe Bernd Klisch, der Regionalleiterin Martina Jäger, der Landesräte Erich Schwärzler und Christian Bernhard sowie die professionelle Moderation von Martina Rüscher wesentlichen Anteil beitrugen.