Die österreichische Politik könnte nun doch auf eine der wesentlichen Forderungen der Flüchtlinge eingehen und Asylwerbern einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen. In einer Videobotschaft für die sonntägige Matinee von SOS Mitmensch zum 20-Jahr-Jubiläum erklärte SPÖ-Klubobmann Josef Cap, dass seine Fraktion Asylwerbern nach sechs Monaten in Österreich eine Arbeitserlaubnis erteilen wolle.
SPÖ für Zugang zum Arbeitsmarkt
Sein ÖVP-Kollege Karlheinz Kopf zeigte sich darüber gesprächsbereit.”Wir im Parlamentsklub wollen, dass es ab sechs Monaten einen Zugang zum Arbeitsmarkt generell geben soll”, sagte Cap. “Das haben wir im Klub diskutiert und das ist die Position, die wir vertreten.”
Kopf gesteht in der gleichen Videobotschaft zu, dass man über “die eine oder andere Liberalisierung” reden sollte. “Da ist durchaus ein Spielraum da”, erklärte der ÖVP-Klubobmann. “Wir können da gerne in einen intensiven Dialog eintreten und auch mit dem Sozialminister in den nächsten Monaten durchaus intensivere Gespräche führen.” Das Ziel müsse es sein, dass es nach sechs Monaten keine nicht-abgeschlossenen Asylverfahren mehr gibt. Dann stelle sich die Frage nach der Arbeitserlaubnis nach sechs Monaten nicht, meinte Kopf.
Asylwerber nicht mehr zum Nichtstun verdammt
SOS Mitmensch zeigt sich erfreut über diese Signale und appelliert an Cap und Kopf ihren Worten auch konkrete Taten folgen zu lassen. “Es ist hoch an der Zeit, dass Asylsuchende, die sich länger als sechs Monate in Österreich aufhalten, nicht mehr zum Nichtstun verdammt sind. Allen ist klar, dass es ein Gewinn für alle ist, wenn Asylsuchende regulär arbeiten dürfen und so die Chance erhalten, auf eigenen Beinen zu stehen”, erklärte SOS-Sprecher Alexander Pollak am Montag in einer Aussendung über die mögliche signifikante Veränderung für Asylwerber.
(apa/red)