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Asylanträge sind 2017 weiter rückläufig - Zahl der Einbürgerungen steigt weiter

Die Zahl der Einbürgerungen steigt weiter
Die Zahl der Einbürgerungen steigt weiter ©APA (Sujet)
Die Zahl der Asylanträge ist im Jahr 2017 weiter rückläufig. In den ersten drei Quartalen wurden laut Innenministerium 21.130 Ansuchen um Asyl gestellt. Gegenüber 2016 ist dies ein Rückgang um 43,3 Prozent. Die Zahl der Einbürgerungen steigt weiter, wie aktuelle Zahlen der Statistik Austria belegen.
Einbürgerungen 2016: Zahlen
Asylanträge sind rückläufig
Bei Abschiebungen "führend"

2016 wurden von Jänner bis Oktober 37.256 Anträge gestellt. Die von der Bundesregierung festgelegte Obergrenze von 35.000 Asylverfahren dürfte damit heuer deutlich unterschritten werden. Von den 21.130 bisherigen Ansuchen wurden 14.983 zum Asylverfahren zugelassen, 6.146 erhielten keine Zulassung, weil es sich entweder um laufende Dublin-Fälle handelt, in denen ein anderes Land für die Flüchtlinge zuständig ist, oder sonstige Gründe dafür ausschlaggebend waren. Dazu kommen 2.727 Verfahren, die bereits 2016 beantragt wurden.

17.710 Gesamtzulassungen zum Asylverfahren bis Ende Oktober

Das ergibt 2017 bis Ende Oktober 17.710 Gesamtzulassungen zum Asylverfahren. Die Kapazitätsobergrenze beträgt heuer 35.000 und dürfte damit weit unterschritten werden. 2016 lag sie bei 37.500, insgesamt zugelassen wurden damals 36.030 Verfahren.

Während die Zahl der Asylanträge rückläufig ist, sind die sogenannten Außerlandesbringungen in den ersten drei Quartalen um 13,4 Prozent deutlich gestiegen. Auffällig ist dabei, dass es vor allem mehr zwangsweise Abschiebungen gibt, während die Zahl der freiwilligen Ausreisenden gesunken ist. Insgesamt gab es von Jänner bis Ende Oktober 9.877 Außerlandesbringungen. 2016 waren es im gleichen Zeitraum 8.709.

Zahl der Abschiebungen ist gestiegen

Die Abschiebungen stiegen in den ersten drei Quartalen von 3.841 im Vorjahr auf 5.788 im heurigen Jahr. Laut Innenministerium bedeutet dies eine Steigerung um 50,7 Prozent. Die freiwilligen Ausreisen gingen indes um 16 Prozent zurück und sanken von 4.868 auf 4.089.

Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeigte sich vor allem mit der Entwicklung der Außerlandesbringungen zufrieden. “Jeder Fall von Asyl wird in Österreich einzeln, mehrinstanzlich und unabhängig geprüft. Klar ist deshalb, dass Menschen ohne Bleiberecht unser Land wieder verlassen müssen. Dementsprechend konsequent werden wir auch weiterhin Außerlandesbringungen forcieren”, erklärte Sobotka.

Zahl der Einbürgerungen steigt weiter – Ex-Bosnier stärkste Gruppe

Die Zahl der Einbürgerungen steigt weiter. Laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria erhielten in den ersten neun Monaten dieses Jahres 6.856 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft, darunter 77, die ihren Wohnsitz im Ausland hatten. Insgesamt gab es damit um 578 Einbürgerungen mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, was einem Anstieg von 9,2 Prozent entspricht.Mehr als ein Drittel (35 Prozent) bzw. 2.402 Personen sind bereits in Österreich geboren. Was die bisherige Staatsbürgerschaft angeht, liegen Ex-Bürger von Bosnien-Herzegowina (950) an der Spitze, gefolgt von der Türkei (597), dem Kosovo (464), Serbien (437) und Afghanistan (340). Weitere 1.078 EU-Staatsangehörige erhielten die österreichische Staatsbürgerschaft, etwa die Hälfte davon ehemalige Staatsangehörige Rumäniens (190), Deutschlands (176) und Polens (126).

Gründe für die Einbürgerung – Spitzenreiter ist Wien

Mehr als die Hälfte aller Einbürgerungen (56,3 Prozent bzw. 3.860 Personen) erfolgte aufgrund eines Rechtsanspruchs. Davon wurden 2.527 Personen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert (z. B. nachhaltige Integration, EWR-Staatsangehörigkeit, Geburt in Österreich oder asylberechtigt). 588 Personen wurde die Staatsbürgerschaft aufgrund der Ehe mit einem Österreicher verliehen.

Die größten Zuwächse bei den Einbürgerungen gab es in Wien (plus 41,2 Prozent auf 2.987), Rückgänge wurden nur in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg verzeichnet.

(apa/red)

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