Laut Angaben des Innenministeriums ist Vorarlberg das Schlusslicht im Bundesländervergleich, das westlichste Bundesland kommt nur auf 89,2 Prozent. Wien übererfüllt die Quote weiterhin mit 111,9 Prozent.
169 Plätze fehlen
Ihre Vorgaben erfüllen per heute, Dienstag, Niederösterreich (100 Prozent), wo etwa das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen steht, und die Steiermark (100,6 Prozent). Auch das Burgenland (98,3 Prozent), Oberösterreich (97,2 Prozent) und Tirol (95 Prozent) kommen diesem Wert nahe. Kärnten erfüllt seine Vorgabe zu 91,1 Prozent und Salzburg zu 91 Prozent. Vorarlberg kommt lediglich auf 89,2 Prozent – hier fehlen in absoluten Zahlen 169 Plätze. Die Zahlen umfassen laut Innenministerium sämtliche Quartiere, auch die vergangene Woche geschaffenen Zeltlager.
Abhilfe nicht in Sicht
“Es ist natürlich das Ziel, die Quote wieder zu erfüllen”, versichert Martin Fellacher von der Flüchtlings- und Migrantenhilfe der Caritas Vorarlberg. Die Quartiersuche gestalte sich jedoch schwierig. Derzeit gibt es in knapp jeder zweiten Gemeinde eine Unterkunft für Asylsuchende. Man sei auf die Kooperation mit dem Land Vorarlberg und den Gemeinden angewiesen, diese funktioniere nicht immer einwandfrei. Es gäbe oft Vorbehalte aus den Gemeinden gegenüber den Flüchtlingen. “Gute Ergebnisse aus anderen Gemeinden, wo es funktioniert, werden oft nicht gesehen”, bedauert der Flüchtlingsbeauftragte.
Bis zu 800 weitere Plätze benötigt
Bis wann man die 169 zusätzliche Plätze schaffen kann, um die aktuelle Quote zu erfüllen, kann Fellacher noch nicht abschätzen. Gleichzeitig steigt die Quote weiter an, die Zahl der Flüchtlinge ist angesichts der Situation im Nahen Osten weiter steigend. Die Caritas könne immer nur auf den aktuellen Bedarf reagieren, Prognosen seien schwierig. Derzeit schätzt man, dass man allein 2015 an die 800 zusätzliche Betten für Asylwerber brauche.
Container keine Option
Die im Dezember angedachte Unterbringung von Asylsuchenden in mobilen Unterkünften ist aus Sicht der Caritas weiterhin kein Thema. Langfristig denkbar wäre jedoch der Bau eines eigenen Asylwerberheims, räumt Fellacher ein. Die Planungen in dieser Hinsicht seien jedoch noch ganz am Anfang. Man sei auf einen geeigneten Standort und die Zustimmung der Gemeinde und Anrainer angewiesen. Erst dann könne man sich an eine Planung machen.
(APA/Matthias Rauch)
Liebe Leser,
wir können und wollen Rassismus keine Plattform bieten. Dieses Forum wurde deshalb – auch nach etlichen Verstößen gegen unsere Netiquette – geschlossen. Wir danken für Euer Verständnis. Die Redaktion