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Astronomen gegen Astrologen

Am Wifi werden neuerdings Kurse in Astrologie angeboten. Das wäre nichts Besonderes, wenn nicht die Vertreter der "Mutterwissenschaft", der Astronomie, dagegen protestieren würden.

Die Astrologie wird gern als Para-, von bösen Zungen auch als Pseudo-Wissenschaft bezeichnet. Seit 9. November 2007 wird die Sternendeuterei auch am Wirtschaftsförderungs-Institut in Wien gelehrt.

Die “Ausbildung zum/zur Astrologen/-in” um 1.980 Euro ist voll belegt, aber den Astronomen ist sie ein Skorpionstachel im Auge.

Sogar eine Demonstration vor dem Wifi war es Vertretern der “Mutterwissenschaft” von der Vermessung und Kartografierung der Gestirne wert, gegen die “Aufwertung” der Astrologie durch das öffentliche Bildungssystem zu protestieren. Viele Chancen haben sie aber nicht: Astrologen haben als selbständige Berufsgruppe eine eigene Vertretung in der Wirtschaftskammer – und damit auch das Recht auf das Anbieten von Aus- und Weiterbildung.

Die Sterne sind sekundär

Der Protest der Astronomen, ihr Widerspruch gegen die Aussagen der Astrologie, beruht zudem auf einem Trugschluss: Ausgebildete Astrologen bestätigen jederzeit, dass die Sterne selbst auch ihrer Meinung nach keinen direkten Einfluss auf die Persönlichkeit des Menschen ausüben. Nicht die Himmelskörper sind das Entscheidende in der Astrologie, nur Zeitpunkte.

Entsprechend hinfällig auch der lange Streit um den Schlangenträger: Mag sein, dass der Sonnenlauf sein Sternbild durchwandert – die Sternenformationen haben seit den Tagen, als Widder, Wassermann und Co benannt wurden, überhaupt ihre Position merklich verändert. Doch wie gesagt: Die Sterne sind sekundär. Die Geburtszeit und -Ort sind das Thema der Astrologie.

(ringbearer)

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