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Arzt wegen Anschlag auf Moschee verurteilt

Der Arzt, der für den Bombenanschlag auf die Osmanli-Moschee in der Mariengasse in Wien-Hernals vom 16. November 2005 verantwortlich war, ist wegen schwerer Sachbeschädigung verurteilt worden.

Die vorsätzliche Gefährdung durch Sprengmittel war nach Ansicht des Schöffensenats nicht gegeben, da keine konkrete Gefahr für die in dem zweigeschoßigen Wohnhaus lebenden Menschen bestand.

Über den 45-jährigen Mediziner wurde keine Zusatzstrafe verhängt: In dem Verfahren war auf ein Urteil des Landesgerichts Korneuburg vom vergangenen Jänner Bedacht zu nehmen. Der Arzt hatte dabei zwölf Jahre Haft für einen versuchten Mord erhalten, nachdem er am 30. August 2007 in Ebergassing einem Jugendlichen in den Bauch geschossen hatte, weil ihm der 18-Jährige mit seinen Freunden zu laut war. Der Bursch sitzt seither im Rollstuhl.

Anfang Februar verübte der Arzt in seiner Zelle einen Selbstmordversuch. Dabei hinterließ er einen Abschiedsbrief, in dem er den bis dahin als ungeklärt geltenden Anschlag auf die Moschee gestand. Im nunmehrigen Verfahren war diese Tat so zu beurteilen, als wäre sie bereits zum Zeitpunkt des Korneuburger Schwurprozesses bekannt gewesen und eine Gesamtstrafe auszumessen.

Der Senat gelangte dabei zur Überzeugung, dass der 45-Jährige mit zwölf Jahren Haft hinreichend bestraft sei, zumal dieser den Sprengstoffanschlag unumwunden zugab. Er sei ihm darum gegangen, “auf Missstände in Europa aufmerksam zu machen”, gab der Angeklagte zu Protokoll.

Monatelang habe er das Gebetshaus beobachtet und schließlich eine “Bombe mit begrenzter Sprengwirkung” deponiert, um aufzuzeigen, “dass man fremde Kulturen in einem Maß importiert, das ungesund für die Bevölkerung ist”, sagte der 45-Jährige.

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