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Artenschutzprojekt: Wiener Tiergarten Schönbrunn für den Waldrapp im Einsatz

Der Waldrapp wird im Zuge eines Artenschutzprojekts wieder angesiedelt
Der Waldrapp wird im Zuge eines Artenschutzprojekts wieder angesiedelt ©Katharina Huchler
Rettung für den Waldrapp: Vor 400 Jahren war der Vogel mit dem prägnanten Äußeren in Europa ausgerottet, seine Wiederansiedlung gestaltet sich als spannendes Artenschutzprojekt.
Waldrapp-Ziehmütter im Dauereinsatz

Vor 400 Jahren war der Waldrapp in Europa ausgerottet, seine Wiederansiedlung gestaltet sich als spannendes Artenschutzprojekt. Nun übernimmt der Wiener Tiergarten Schönbrunn die Federführung in der Rettung der stark gefährdeten Vogelart. "Reason for Hope" (Grund zur Hoffnung) lautet das Motto des Projekts, das von der EU erneut im Rahmen ihres LIFE-Programmes gefördert wird.

Artenschutzprojekt: 150 Waldrappe in den Alpen wiederangesiedelt

Viel wurde schon erreicht, vieles ist noch geplant. "Mittlerweile leben wieder rund 150 Waldrappe in den Alpen. Ziel ist, die Population auf 357 Tiere zu vergrößern. Diese Anzahl ist laut Berechnungen nötig, damit die Tierart künftig wieder eigenständig überleben kann", sagte Zoodirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Seit Anfang 2021 sind in der Wildbahn 36 Waldrappe geschlüpft. Um das Überleben der skurrilen Ibis-Art mit dem schwarzen Federschopf in Mitteleuropa zu sichern, müssen aber weiterhin Jungvögel aus Zoos ausgewildert werden.

Herausforderungen beim Projekt des Tiergarten Schönbrunn

Waldrappe sind Zugvögel. Das macht ihre Wiederansiedlung zur Herausforderung. Ein Team aus menschlichen "Ziehmüttern" sorgt für die Küken, um sie dann per Ultraleichtflugzeug ins Winterquartier in der Toskana zu lotsen. Den Weg zurück finden sie selbst. Einmal ausgewildert, lauern Gefahren, bei denen das Projekt weiter ansetzen will. "Wir wollen die Maßnahmen gegen Wilderei in Italien und zur Sicherung von Stromleitungen, die häufig zur Todesfalle werden, weiter ausbauen", auch zum Wohl anderer Vogelarten, so Hering-Hagenbeck.

Daniel Zupanc

6,5 Millionen Euro für bis 2028 laufendes Projekt

Das Budget für das bis 2028 laufende Projekt beträgt den Angaben zufolge 6,5 Millionen Euro. Der Förderverein Waldrappteam ist für Monitoring und Management der Population sowie für die Maßnahmen zur Wiederansiedlung wie die "menschengeführte Migration" zuständig. In Zusammenarbeit mit dem Tierpark Goldau (Schweiz), dem Tierpark Rosegg (Kärnten) sowie dem Parco Natura Viva und der Fondazione A.R.C.A. (Italien) werden drei neue Brutkolonien etabliert. Das Land Salzburg, die Netz Oberösterreich GmbH und die Kärnten Netz GmbH sind für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen gegen Stromschlag an Mittelspannungsleitungen in den Brutgebieten verantwortlich.

Details zum Waldrapp-Projekt finden Sie hier.

(APA/Red)

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