Artenne zeigt Ausstellung übers Schulheim Mäder
Die Sonne lachte vom Himmel, als die Ausstellung am Sonntagvormittag in Nenzing von Landesrätin Katharina Wiesflecker eröffnet wurde. "Mit dem schönen Wetter verbinde ich auch den Inhalt der Ausstellung dieses Projektes. Es sind so viele Kinder, die Freude ausstrahlen auf den Bildern; aber auch, wenn man im Schulheim Mäder zu Besuch ist. Das passt zum heutigen Tag wunderbar", meinte der pensionierte Lehrer Helmut Schlatter bei der Begrüßung.
Der Artenne-Projektleiter dankte allen, die die Ausstellung möglich gemacht haben: "Es war erfreulich, wie toll das alles geklappt hat!" Überaus angenehm war überdies die musikalische Umrahmung der Eröffnungsfeier durch die beiden Gitarristinnen Paula und Franziska, Schülerinnen der Musikschule Walgau. Zur Vernissage begleitet wurden sie von ihrem Lehrer Patrick Honeck.
Jeder Mensch wertvoll
Das Schulheim Mäder ist ein Ort des Lernens und der Therapie. "Uns werden ganz einzigartige Kinder und Jugendliche von ihren Eltern anvertraut. Derzeit betreuen wir rund 70 junge Menschen mit Körper- und Schwermehrfachbehinderungen aus vielen Regionen des Landes", informiert die Einrichtung auf ihrer Homepage. Die Jungen kommen von St. Gallenkirch bis Hörbranz und von Egg bis Lustenau. "Sie nehmen einen zum Teil recht langen Fahrtweg auf sich. Viele fahren gerne - und sie kommen gerne", erzählte der Geschäftsführer des Schulheims, Arnt Buchwald, bei der Vernissage. "Das hängt wohl auch damit zusammen, dass es keine Schulglocke, keine strengen Lehrpläne, keine Schularbeiten usw. gibt", sagte Buchwald.In Mäder können sich die Sechs- bis 18-Jährigen ihren Stärken entsprechend entwickeln. Besonders wichtig ist dem Geschäftsführer, dass jeder Mensch als Teil der Gesellschaft gesehen wird.
Präsentation ein "Muss"
Das Schulheim ist auf Mittel des Landes Vorarlberg, der Schulbehörde und auch auf Spenden angewiesen. So kann die Institution die Betreuung und die Therapie der Kinder und Jugendlichen in einer Form erfüllen, die sie sich als notwendigen Standard auferlegt hat. "Deshalb müssen wir uns auch immer wieder präsentieren und unsere Arbeit zeigen, dass wir das Ganze auch ernst nehmen. So ist auch die Idee entstanden, die Kinder und Jugendlichen in ihrem Alltag im Schulheim so darzustellen, wie er ihren ganz besonderen Bedürfnissen entspricht und ihrer schweren Lebenssituation gerecht wird", so der Obmann des Trägervereins Schulheim Mäder, Arthur Tscharre. "Alle Schüler, die im Schulheim betreut werden, sind besonders in einer Form, die jedem Menschen, der sie sieht, sofort auffällt und häufig zur Stigmatisierung führt. Wichtig erscheint es uns, die Kinder so zu zeigen, wie sie wirklich sind."
Hervorragende Arbeit
Dafür wurden Künstler gesucht, die dieser schwierigen Aufgabe auch gerecht werden. Nikolaus Walter hat die Bilder im Schulheim "ruhig, zurückhaltend und still" gemacht. Faszinierend waren seine hohe Beobachtungsgabe und Professionalität. Er stellte den Kontakt zur international bekannten und erfolgreichen Schriftstellerin Monika Helfer her, die auch den Titel der Ausstellung kreierte. Ihre einfühlsamen Texte begleiten die Bilder, die dargestellten Geschichten, die auch von Menschen mit Sehschwäche miterlebt werden können. Arzt Arthur Tscharre dankte Autorin Monika Helfer und Fotograf Nikolaus Walter für die geleistete hervorragende Arbeit sowie den abgelichteten jungen Personen und deren Eltern für die Fotoerlaubnis. Mitte Oktober wird das Schulheim Mäder zum Tag der offenen Tür laden.
Öffungszeiten der Ausstellung "Du bist wie ich - ich bin wie du":
15. Mai - 5. Juni (Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 16 bis 19 Uhr) sowie bei Veranstaltungen, danach bis 26. Juni nach telefonischer Vereinbarung.
Ort: ARTENNE - Plattform für Kunst und Kultur, Kirchgasse 6, Nenzing
