Nach der erst vor kurzem adaptierten Fahnenregel sind in der ESC-Arena nur die offiziellen Flaggen der UNO-Staaten und der EU zugelassen – sowie unpolitische wie die Regenbogenfahne.
Mukuchyan zeigte allerdings die Flagge Bergkarabachs. Das Gebiet ist zwischen den verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan umstritten. Dennoch beziehungsweise gerade deshalb zeigte sich Mukuchyan, die letztlich wie ihre aus Aserbaidschan stammende Kollegin Samra Rahimli ins Finale gewählt wurde, neben der armenischen auch mit der umstrittenen Flagge im Greenroom.
#Artsakh flag in #Eurovision song contest first semi-final! #GoIva #Armenia #NagornoKarabakh #ESC2016 #FreeArtsakh pic.twitter.com/8TIZPbZ0Ce
— Araks Kasyan (@AraksKas) 10. Mai 2016
Gegenüber dem deutschen Magazin “Stern” kündigte ein Sprecher an, dass man sich des Vorfalls bewusst sei und ihn “zu gegebener Zeit” diskutieren werde.
Konflikt Armenien und Aserbaidschan beim ESC
Im Nachhinein begründete die 29-jährige Sängerin ihren Schritt damit, dass sie bei aller Internationalität des Bewerbs ihr Land beim ESC repräsentiere. Dabei wolle sie nichts anderes als Frieden auf der Welt – was sie auch mit ihrer Nummer “LoveWave” unterstreichen wolle.
Dass der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan, der erst jüngst wieder zu bewaffneten Zwischenfällen führte, auch beim ESC aufflammt, ist nicht neu. So sagte etwa 2012 Armenien seine Teilnahme beim Song Contest in Aserbaidschan ab. Die Frage nach der aktuellen Aktion ist, ob die European Broadcasting Union als Ausrichterin des Events nun Sanktionen setzt oder zumindest Stellung beziehen wird.
(APA)