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"Armee des Kosovo" bekennt sich zu Anschlag

Eine bisher unbekannte paramilitärische Organisation hat sich zum Anschlag auf die EU-Vertretung in der kosovarischen Hauptstadt Pristina vor zwei Wochen bekannt.Weitere News: BND-Mitarbeiter durch das Bekenntnis entlastet

Es handle sich um den Auftakt des bewaffneten Kampfes gegen die EU-Rechtsstaatsmission (EULEX), die zu serbischen Bedingungen arbeiten solle und von der albanischen Mehrheitsbevölkerung abgelehnt werde, erklärte die “Armee der Republik Kosovo” am Donnerstag. “Wir nehmen solche Behauptungen sehr ernst”, sagte Polizeisprecher Veton Elshani zu der Erklärung der neuen Gruppe.

Die drei mutmaßlichen Mitarbeiter des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND), die ursprünglich von den Behörden als Täter verdächtigt wurden, könnten dagegen noch am Donnerstag aus der Untersuchungshaft frei kommen. Ein Richterausschuss des Obersten Gerichts des Kosovo wird entscheiden, ob die Männer freigelassen werden.

Zuvor war bekanntgeworden, dass ein türkisches Labor keinerlei Sprengstoffspuren an der Kleidung und der Ausrüstung der drei Deutschen hatte nachweisen können. Es gebe “sehr wenig Chancen”, Beweise gegen die mutmaßlichen Agenten vorzulegen, hatte das staatliche Fernsehen berichtet.

Der UNO-Sicherheitsrat in New York hatte in der Nacht auf Donnerstag der lange blockierten EU-Mission im Kosovo zugestimmt. Allerdings dürfen die rund 2.000 europäischen Polizisten, Richter und Verwaltungsexperten nur in den von Albanern bewohnten Gebieten stationiert werden. In den Regionen mit serbischer Minderheit bleibt weiter die seit Kriegsende 1999 bestehende UNO-Mission (UNMIK) zuständig.

Die Regierung und auch die Opposition im Kosovo hatten diese Regelung als Beeinträchtigung der Souveränität des seit neun Monaten unabhängigen Landes strikt abgelehnt. Tausende beteiligten sich vorige Woche an einer Demonstration gegen den Plan zur Umgestaltung der UNMIK in Prishtina, zu dem 30 Nichtregierungsorganisationen aufgerufen hatten. Belgrad, das sich gegen die im Februar einseitig erklärte Unabhängigkeit des Kosovo stemmt, hatte dem Plan zugestimmt. 90 Prozent der Bevölkerung im Kosovo sind ethnische Albaner, die sechs Prozent Serben leben konzentriert im Nordkosovo und anderswo in Enklaven und gemischten Orten.

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