Archäologische Ausgrabungen der Universität Frankfurt auf dem Schafberg.

Gargellen. Die Funde und naturwissenschaftlichen Datierungen haben Erstaunliches ergeben: Auf dem Schafberg wurde seit spätkeltischer und in römischer Zeit bis zum Beginn des Frühmittelalters Alpwirtschaft betrieben. Friedrich Juen war es, der die Archäologen auf interessante Steinsetzungen und Steinstrukturen auf dem Schafberg und im Vergaldental aufmerksam machte. Schon in frühester Zeit wurden hochalpine Lagen im Rahmen der Vieh- und Alpwirtschaft genutzt. Ruinen von ovalen Einhegungen ebenso wie verstürzte Fundamentreste von Hütten oder kleinen Unterständen, erklärte Professor Krause bei einem Lokalaugenschein auf dem Schafberg, zeugen von frühen saisonalen Aktivitäten.
Holzaufbauten
Bei den Steinstrukturen auf dem Schafberg handelt es sich vermutlich um Reste von Steinfundamenten, auf denen Holzaufbauten errichtet wurden. Wird tiefer gegraben, können alten Oberflächen und Nutzungshorizonte freigelegt werden, Archäologische Funde konnten bisher nicht geborgen werden, dafür aber zahlreiche Feuerstellen mit Holzkohleresten, die eine Altersbestimmung durch Radiokarbondatierungen ermöglichen. Die Messungen ergaben, dass die Feuerstellen auf einen Zeitraum von 100 vor Christus bis 400 nach Christus zurückzuführen sind. Die Ausgrabungen am Schafberg liegen zwischen der Bergstation der Schafbergbahn und dem neu angelegten Speichersee im Bereich des Schmugglerpfades. Im nächsten Sommer werden die Ausgrabungen am Schafberg fortgesetzt, wobei Belege für eine noch frühere Nutzung des Hochplateaus durchaus möglich sind.
Autor: Helmut Reimann