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Arbeitslosigkeit gesunken: 407.872 Menschen ohne Job

Im Dezember sank die Arbeitslosigkeit um 1,5 Prozent.
Im Dezember sank die Arbeitslosigkeit um 1,5 Prozent. ©AP
Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit um 1,5 Prozent gesunken. Ende des Jahres waren 407.872 Menschen ohne Job.

Die Arbeitslosenzahlen sinken aufgrund des schwächeren Wirtschaftswachstums nur mehr leicht. Ende Dezember gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,5 Prozent weniger Personen ohne Job. Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren 407.872 Personen (-6.064 ) ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition verringerte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent.

Zahl der gemeldeten offenen Stellen stagniert

Ende Dezember gab es 349.795 vorgemerkte Arbeitslose, das waren um 1,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Zahl der Schulungsteilnehmer beim Arbeitsmarktservice (AMS) ging um 0,4 Prozent auf 58.077 Personen zurück, teilte das Sozialministerium am Donnerstag in einer Aussendung mit. Die Arbeitslosenzahlen in Österreich sinken seit Frühjahr 2017, zuvor waren sie fünf Jahre lang gestiegen.

Die Konjunktureintrübung macht sich auch auf dem Stellenmarkt bemerkbar. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen stieg im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat nur mehr um 0,1 Prozent auf 65.443. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten erhöhte sich laut einer vorläufigen Prognose um 38.000 Personen (+1 Prozent) auf 3,763 Millionen.

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In Wien Rückgang um 2,3 Prozent im Dezember

In Wien waren im Dezember weniger Menschen auf Jobsuche als vor einem Jahr. Die Zahl der vorgemerkten Personen sank laut AMS um 4,2 Prozent auf 125.887. Gleichzeitig stieg die Zahl der Schulungsteilnehmer um 7,8 Prozent auf 26.014. Damit ergab sich für das Vormonat ein Gesamtrückgang der Arbeitslosigkeit von 2,3 Prozent, wie es am Donnerstag in einer Aussendung hieß.

Von der positiven Entwicklung profitierten vor allem die jungen Menschen. Bei den Unter-25-Jährigen gab es ein Minus von 8,9 Prozent, bei den Über-50-Jährigen betrug es indes nur 1,3 Prozent. Nach wichtigen Branchen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit im Dezember in der Warenproduktion um 3,2 Prozent, in Hotellerie und Gastronomie um 2,7 Prozent, im Bau um 3,1 Prozent und im Einzelhandel um 5,6 Prozent zurückgegangen. Die Zahl der offenen Stellen, die die Wiener Unternehmen dem AMS zur Besetzung gemeldet haben, war um 21,9 Prozent höher als im Dezember 2019.

Für das angelaufene Jahr zeigt sich der Wiener AMS-Vizechef Winfried Göschl einigermaßen zuversichtlich. "Wir erwarten für 2020 auch ein insgesamt positives Jahr für den Wiener Arbeitsmarkt", meinte er in der Aussendung: "Ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende hin ist zwar - abhängig von der Entwicklung des Arbeitskräftepotenzials - nicht auszuschließen, im ganzjährigen Durchschnitt wird die Arbeitslosigkeit aber auch heuer zurückgehen." Auch die Beschäftigung werde in der Bundeshauptstadt weiter steigen. Denn durch den hohen Anteil des Dienstleistungssektors sei Wien weniger konjunkturabhängig als industrielastige Bundesländer, erklärte Göschl.null

Anstieg in vier Bundesländern und in der Industrie

Die Konjunktureintrübung lässt die Arbeitslosenzahlen in vier Bundesländern und in der Industrie steigen. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer erhöhte sich per Ende Dezember 2019 im Vergleich zum Dezember 2018 in Vorarlberg (+1,3 Prozent), Oberösterreich (+0,9 Prozent), Kärnten (+0,5 Prozent) und in der Steiermark (+0,3 Prozent).

Einen Anstieg gab es auch im Verkehrs- und Lagerwesen (+4,5 Prozent) und bei der Herstellung von Waren (+2,4 Prozent). Auch bei der Arbeitskräfteüberlassung gab es ein kleines Plus mit 0,3 Prozent. Der stärkste Arbeitslosenrückgang nach Branchen wurde am Bau mit minus 2,6 Prozent verzeichnet. Dahinter folgten die Bereiche Gesundheits- und Sozialwesen (-1,8 Prozent), Beherbergung und Gastronomie (-1,4 Prozent) und Handel (-0,5 Prozent).

Die Anzahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet sank am stärksten in den vom Tourismus geprägten Bundesländern Salzburg (-5,2 Prozent) und Tirol (-4,6 Prozent). Ebenfalls einen Rückgang gab es in Niederösterreich und Wien (jeweils -2,3 Prozent) und im Burgenland (-0,7 Prozent).

Insgesamt ging die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer per Ende Dezember 2019 im Vergleich zum Dezember 2018 um 1,5 Prozent auf 407.872 Personen zurück. Das Arbeitsmarktservice (AMS) war in früheren Prognosen von einem Anstieg der Zahlen bereits im Laufe des Jahres 2019 ausgegangen. "Während wir im 1. Quartal des Jahres 2019 noch starke Rückgänge von 5, 6 oder sogar mehr als 7 Prozent beobachten konnten, lag dieser aufgrund der konjunkturellen Abkühlung zum Jahresende "nur mehr" bei 1,5 Prozent bzw. rund 6.000 Personen", so AMS-Vorstand Johannes Kopf in einer Aussendung.

AMS erwartet österreichweiten Anstieg der Arbeitslosenzahlen

Das AMS erwartet für 2020 österreichweit einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. "Obgleich die Entwicklung in den kommenden Wintermonaten auch noch von der Wetter- bzw. Schneelage abhängt, müssen wir, nach drei Jahren sinkender Arbeitslosigkeit, für das Jahr 2020 insgesamt leider wieder mit einem moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen", sagte Kopf. Das schwächere Beschäftigungswachstum werde "aus heutiger Sicht das weiter steigende Arbeitskräfteangebot nicht vollständig ausgleichen können".

Den deutlichsten Rückgang bei arbeitslosen Personen und Schulungsteilnehmern gab es im Dezember bei Jugendlichen unter 25 Jahren (-3,5 Prozent), gefolgt von Personen ohne gesundheitliche Einschränkungen (-3,2 Prozent) und bei 25- bis 49-Jährigen (-2,4 Prozent). Bei Männern gab es um 1,4 Prozent weniger Arbeitslose (minus 3.478 Personen), bei Frauen sanken die Zahlen um 1,5 Prozent (minus 2.586 Personen). Bei Inländern wurde ein Rückgang von 2,5 Prozent verzeichnet, bei Ausländern gab es ein Plus von 0,6 Prozent.

(APA/Red)

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