Arbeitskräftemangel: Eine Stadt trotzt dem Trend

Eine Analyse der Agenda Austria zeigt, dass das Ausmaß des Arbeitskräftemangels je nach Bundesland stark variiert. Während Wien und das Burgenland über ein solides Reservoir an Arbeitsuchenden verfügen, zeigen sich Engpässe vor allem in technischen Berufen sowie im Gesundheits- und Bildungssektor im Osten des Landes. Hingegen suchen die westlichen Bundesländer und Oberösterreich dringend nach Arbeitskräften.
Ungenutztes Potenzial in Westösterreich
Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera betont, dass in den westlichen Bundesländern und in Oberösterreich großes Potenzial ungenutzt bleibt. Eine erhöhte Mobilität der Arbeitslosen könnte das Sozialsystem entlasten und den Unternehmen helfen, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Kucsera appelliert an die nächste Regierung, die strukturellen Probleme des Arbeitsmarktes anzugehen.
Forderungen nach Reformen
"Es gibt viele Möglichkeiten, diesem Problem zu begegnen", erklärt Kucsera. Dazu gehören eine verbesserte überregionale Vermittlung, Unterstützung bei der Übersiedlung und eine Reform des Arbeitslosengeldes. Aktuell zahlt Österreich niedrige Arbeitslosengelder, die jedoch über einen langen Zeitraum bezogen werden können. Kucsera schlägt vor, die Absicherung für die Jobsuche zu Beginn zu erhöhen und im Laufe der Zeit die Anreize für die Aufnahme einer Beschäftigung zu steigern.
Ausblick auf die Zukunft
Die Herausforderungen des Arbeitsmarktes erfordern eine ganzheitliche Herangehensweise und eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung, Unternehmen und Arbeitsuchenden. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik die dringend benötigten Reformen umsetzen wird, um dem Arbeitskräftemangel effektiv entgegenzuwirken.
(VOL.AT)