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Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung und JKU präsentieren Forderungen zum Thema "Frühkindliche Bildung"

Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung und Johannes Kepler Universität Linz wollen mit neuem Projekt das Schulsystem in Oberösterreich verbessern.

Arbeiterkammer, Industriellenvereinigung und Johannes Kepler Universität Linz haben sich letztes Jahr zu einer Initiative zusammengeschlossen mit dem Ziel, das Schulsystem in Österreich und vor allem Oberösterreich zu verbessern.

Am Donnerstag präsentierten die Projektpartner die Ergebnisse einer IHS-Studie zum oberösterreichischen Bildungswesen sowie konkrete Vorschläge und Forderungen zum Thema “Frühkindliche Bildung“.

Seit der Vorstellung des Projekts im September 2010 hat sich viel getan. Dr. Lorenz Lassnigg vom Institut für Höhere Studien hat in seiner Studie gezeigt: Oberösterreich ist stark bei der Berufsausbildung, aber schwach bei Früherziehung und höherer Bildung. Eine Tabelle mit wichtigen Benchmarks gibt es auf www.arbeiterkammer.com zum kostenlosen Download.

Die IHS-Studie ist mit wissenschaftlichen Expertinnen und Experten aus ganz Österreich diskutiert worden. In einer zweiten Runde haben namhafte Vertreter/-innen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Schulwesen eine Stärken-Schwächen-Analyse des oberösterreichischen Bildungswesens erarbeitet.

Sowohl der wissenschaftliche Beirat als auch das Proponentenkomitee mit Menschen aus der Praxis haben festgestellt: Unser Schulsystem muss dringend verbessert werden. “Die Welt, insbesondere die industrielle Welt von gestern, ist nicht mehr jene von heute und morgen. Die Industrie hat sich stark gewandelt und benötigt nun für die Bewältigung ihrer Herausforderungen ein Bildungssystem, das sich den neuen Gegebenheiten anpasst”, bekräftigt IV OÖ-Präsident DI Klaus Pöttinger.

Und weil Bildung nicht erst in der Schule beginnt, haben die Projektpartner zunächst die frühkindliche Bildung ausgewählt, um konkrete Ziele zu erarbeiten. Einigkeit herrscht darüber, dass die frühe Förderung ein ganz wesentliches Element für das Gelingen von Bildung darstellt. “Hier wird aber auch der Grundstein für echte Chancengleichheit gelegt”, betont AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer. Keinesfalls solle der Kindergarten “verschult” werden: “Die Kinder sollen auch in Zukunft spielen und Geborgenheit erleben. Aber sie sollen auch professionell in ihrer Entwicklung unterstützt werden.”

Uni-Rektor Prof. Dr. Richard Hagelauer ergänzt: “Frühkindliche Förderung legt den Grundstein für die weiteren Bildungswege, ihr muss künftig noch mehr Augenmerk geschenkt werden.” Dabei gehe es nicht darum, Kinder schon im Vorschulalter unter Leistungsdruck zu setzen, sondern das Interesse und die Neugierde am Wissen und Lernen zu wecken.

Die wichtigsten Ziele der Projektpartner:

– Das EU-Ziel “Betreuungsplätze für mindestens ein Drittel der Unter-Dreijährigen” soll bis spätestens 2015 erreicht werden.

– Erweiterte Öffnungszeiten im Kindergarten haben nicht nur einen positiven Einfluss auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern bringen vor allem auch mehr Zeit für Frühförderung. Ziel ist daher die Ausweitung der Kindergartenplätze, die den sogenannten VIF-Kriterien entsprechen (mindestens 45 Stunden wöchentliche Öffnungszeit, an vier Tagen pro Woche mindestens 9,5 Stunden geöffnet, Angebot Mittagessen, maximal fünf Wochen im Jahr geschlossen) in jährlichen 10-Prozent-Schritten auf 45 Prozent im Jahr 2015.

– Bis 2015 soll die Gruppengröße auf 20 Kinder mit einem Betreuungsschlüssel von 1:10 gesenkt werden, bis 2020 sollen pro Gruppe mit 20 Kindern zwei ausgebildete Pädagogen/-innen arbeiten.

– Bei Gruppen, die einen hohen Anteil von Kindern mit einer anderen Erstsprache als Deutsch haben, ist eine zweite, speziell geschulte Fachkraft sofort vorzusehen.

– Die Ausbildung der Pädagogen/-innen soll ausgeweitet und auf Hochschulniveau gehoben werden.

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