Die Ufermauern wurden entfernt und durch flach bepflanzte Böschungen ersetzt. So sind ein natürlicher Zugang zum Wasser sowie eine natürliche Einbettung des Gewässers in die Umgebung entstanden. „Der Rückbau des Mühlbachufers entspricht unserer naturnahen Haltung, die wir bei Bepflanzungen im öffentlichen Raum, oder bei der Gestaltung der Impulszone Römergrund leben“, erklärt Bürgermeister Martin Summer.
Die bisherige Gestaltung mit steilen Ufermauern, gestrecktem Lauf monotoner Strömung ist auf die industrielle Nutzung des Wassers für Mühlen, Sägewerke und Spinnereien im 19. Jahrhundert zurückzuführen. 1879 wurde am Mühlbach erstmals Strom erzeugt, heute nutzen noch zehn private Wasserkraftwerke den Mühlbach zur Energiegewinnung. Diese Wasserkraftwerke leisten einen beträchtlichen Beitrag zur Auszeichnung von Rankweil als energieeffiziente und nachhaltige e5-Gemeinde.
Der Stein zur Renaturierung kam ins Rollen, als die Eigentümerin des benachbarten Kleinwasserkraftwerks ihr Wasserrecht zurückgeben wollte. Eine solche Rückgabe beinhaltet stets Kosten für die Durchführung von gesetzlichen Instandhaltungsmaßnahmen an den Ufermauern. Somit hat die Marktgemeinde Rankweil angeboten, die Mehrkosten in Höhe von 220.000 Euro für die naturnahe Gestaltung zu übernehmen. 70 Prozent davon wurden vom Land Vorarlberg gefördert. Ebenso wurde ein Beitrag von der Eigentümerin des Kleinwasserkraftwerks in Höhe der ursprünglich erforderlichen Instandhaltungsarbeiten geleistet.