Weltweit sind derzeit insgesamt 72 Millionen Mac-Computer im Einsatz, doppelt so viele wie vor fünf Jahren, gab Konzernchef Tim Cook bei Apple Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco bekannt. Er überschüttete die Zuhörer zum Start der Präsentation wie gewohnt mit aktueller Statistik. So kämen in die 407 Läden des Konzerns eine Million Besucher täglich. Cook stellte ausführlich den vor kurzem eröffneten ersten Apple Store in Berlin vor, samt Video vom ersten Tag.
575 Millionen Apple-Kunden
Der App-Bestand bei Apple ist inzwischen auf 900.000 angewachsen, davon würden 90 Prozent jeden Monat heruntergeladen. Die Zahl der Kunden mit Apple-Konten überschritt 575 Millionen. An Software-Entwickler seien inzwischen 10 Milliarden Dollar (7,54 Mrd. Euro) ausgezahlt worden, sagte Cook. Das sei mehr als drei Mal mehr als auf allen anderen Plattformen zusammen, betonte er mit einem Seitenhieb auf das führende Google-Betriebssystem Android.
MacPro wird in den USA gefertigt
Apple wird die neue Generation seines Profi-Computers Mac Pro als erstes Gerät seit langer Zeit in den USA fertigen. Das kündigte Marketingchef Phil Schiller am Montag auf der Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco.
MacPro für Grafiker und Video-Bearbeiter
Die Mac-Pro-Computer, die für professionelle Anwender wie etwa Grafiker oder Video-Bearbeiter gedacht sind, wurden nach mehreren Jahren gründlich aktualisiert. Der Mac Pro bekommt ein ungewöhnliches Design in Form eines glänzenden schwarzen Zylinders, der viel kleiner ist als die bisherigen großen Kästen. Die Leistung wurde im Vergleich zur vorherigen Generation mindestens verdoppelt, erklärte Apple. Außerdem wurde eine neue Generation der dünnen MacBook-Air-Laptops vorgestellt, die nun bis zu zwölf Stunden ohne Aufladen laufen sollen.
Apple stellt “iTunes Radio” vor
Zudem hat Apple am Montag seinen Internet-Radiodienst iTunes Radio vorgestellt. Der Service soll den Nutzer ein personalisiertes Musikangebot bieten auf Basis dessen, was sie sich angehört und was sie beim Apple-Musikportal iTunes gekauft haben. Ab Herbst soll iTunes Radio in den USA zur Verfügung stehen und 25 Dollar pro Jahr kosten.
Hart umkämpftes Terrain
Die Ankündigung war seit längerem erwartet worden. Apple begibt sich mit dem Angebot auf ein stark umkämpftes Terrain. Google ist bereits im vergangenen Monat mit seinen Musikservice All Access auf den Markt gegangen. Andere Anbieter sind Rhapsody, Pandora oder auch das in Deutschland populäre Spotify.
iOS7 kommt
Die neue Version iOS 7 sei die größte Veränderung seit dem Start des iPhone 2007, sagte Apple-Chef Tim Cook am Montag auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco. Mit iOS 7 kommen zahlreiche neue Funktionen und eine deutlich veränderte Optik. “iOS 7 zu installieren ist wie ein neues Telefon zu bekommen”, warb Manager Craig Federighi, der für die Technik hinter der Software zuständig ist. Eine neue Funktion ist das “Control Center”, bei dem man schnellen Zugriff zu wichtigen Einstellungen bekommt – und zusätzlich eine Taschenlampen-Funktion. Zudem erleichtert Apple den Wechsel zwischen Apps. Das im Vergleich zu anderen Plattformen umständlichere bisherige Verfahren war ein häufiger Kritikpunkt.
“AirDrop” kommt
Wie erwartet wurde der Austausch von Dateien wie Fotos zwischen Apple-Geräten mit einer neuen Funktion Namens “AirDrop” erleichtert. Apps aktualisieren sich jetzt automatisch. Die Anbindung ans Auto wird in Kooperation mit einem Dutzend Herstellern – darunter Mercedes, Opel, Honda und Nissan – verbessert. App-Entwickler bekommen Zugriff zu 1500 neuen Schnittstellen und können damit neue Funktionen einbauen.
3D-Effekte für iPhone-Software
Optisch bekommt die iPhone-Software unter anderem ein klareres Design mit durchsichtigen Menüflächen sowie neue Farben und 3D-Effekte. Die Software trägt klar die Handschrift des Chefdesigners Jony Ive. Er ist seit Herbst nicht nur für das Aussehen der Geräte, sondern auch des Betriebssystems zuständig.
Spielzeugautos mit iOS
Auf Google und Android zielte auch eine für Apple eher ungewöhnliche Demonstration intelligenter Spielzeugautos, die ebenfalls mit iOS laufen. Das Start-up Anki nutzte die Bühne, um die Spielzeuge vorzustellen, die ihre Umgebung analysieren können. Das ist ein Signal, dass Apple bei zukünftigen Computer-Technologien Google nicht das Feld überlassen werde. Apples persönlicher Assistent Siri wird jetzt “männlich” und sucht jetzt im Internet standardmäßig mit der Microsoft-Suchmaschine Bing und nicht bei Google. Neue Gerätekategorien wie etwa eine Apple-Uhr oder ein Fernsehgerät kamen nicht – wurden aber auch nicht wirklich erwartet.