Laut der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg hat ein hochrangiger Ingenieur das Management im vergangenen Jahr gewarnt, dass eine außenliegende Antenne die Empfangsleistung schwächen könnte. Bloomberg nannte den Ingenieur namentlich. Auch einer von Apples Partnern unter den Mobilfunk-Betreiber hat demnach seine Sorgen geäußert.
Apple wollte den Bericht nicht kommentieren. Das Unternehmen hat für Freitag zu einer Pressekonferenz geladen, auf der es sich über die Probleme beim iPhone 4 äußern will. Zuletzt hatte eine einflussreiche US-Verbraucherorganisation Zweifel an der Erklärung von Apple geäußert, wonach es sich lediglich um eine ungenaue Empfangsanzeige und keinen wirklichen Defekt handle.
Apple will das Problem mit einem Software-Update aus der Welt räumen. Den Apple-Entwicklern wurde eine erste Testversion des Betriebssystems iOS 4.1 zur Verfügung gestellt. Dabei soll unter anderem die Darstellung der Signalqualität auf dem Bildschirm präzisiert werden.
Das US-amerikanische Gegenstück zur “Stiftung Warentest”, die “Consumer Union” mit ihrer Zeitschrift “Consumer Reports” kritisierte in dieser Woche, dass es zu einem Signalverlust kommen kann, wenn das neue Apple-Handy an einer bestimmten Stelle des Metallrahmens berührt wird. Sie empfahl, die Stelle einfach mit etwas Isolierband abzukleben.
Die Kritik am neuen iPhone stößt bei der Konkurrenz auf offene Ohren. Auf einer Microsoft-Konferenz verglich Chief Operating Officer (COO) Kevin Turner das iPhone 4 nach einem Bericht der Zeitschrift “ComputerWorld” mit den Problemen des eigenen Betriebssystems Windows Vista und sagte: “Es sieht so aus, als ob das iPhone 4 ihr Vista sein könnte, und das finde ich ok.” Microsoft hat im Geschäft mit Smartphones Marktanteile eingebüßt, hofft nun aber auf ein Comeback mit dem geplanten Betriebssystem Windows Phone 7.