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Apple mit sattem Gewinnsprung

©AP
Der US-Konzern Apple verdankt dem Erfolgshandy iPhone und Rekordverkäufen seiner Mac-Computer einen weiteren starken Gewinnsprung.

Der Überschuss stieg in Apples viertem Geschäftsquartal um mehr als ein Viertel auf 1,14 Mrd. Dollar (865 Mio. Euro).

Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 7,9 Mrd. Dollar (6,0 Mrd Euro) zu. Die Börse reagierte euphorisch. “Wir sind von den Wogen vielleicht etwas hin und hergeworfen worden, aber wir werden besser und stärker dastehen, wenn sich das Wasser wieder beruhigt”, sagte Apple-Chef Steve Jobs, der am Dienstagabend erstmals seit acht Jahren auf der Konferenz zur Bekanntgabe der Quartalszahlen teilnahm.

Von dem längst als Kulthandy gehandelten iPhone verkaufte Apple im vergangenen Quartal fast 6,9 Mio. Stück und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Damit ist Apple erstmals an dem kanadischen Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) vorbeigezogen. “Das ist ein Meilenstein für uns”, sagte Jobs. “Apple schlägt RIM.” Auch das selbstgesteckte Ziel, innerhalb eines Jahres 10 Mio. Einheiten zu verkaufen, hat das Unternehmen damit bereits vorzeitig erreicht. RIM dominiert vor allem im lukrativen Markt für Unternehmenskunden, das Apple erst mit der im Sommer ausgelieferten zweiten Version seines iPhones stärker anspricht.

Der Gewinn der vergangenen drei Monaten übertraf die Erwartungen der Experten. Der Umsatz lag ganz knapp darunter. Die Aktie schoss nachbörslich um mehr als zehn Prozent in die Höhe. Im Tagesverlauf hatte sie um über sieben Prozent auf 91,49 Dollar verloren. Gerüchte um den Gesundheitszustand von Apple-Chef Steve Jobs hatten in den vergangenen Monaten immer wieder den Kurs belastet.

In den vergangenen Wochen war viel darüber spekuliert worden, wie sich der iPhone- und Mac-Hersteller angesichts der akuten wirtschaftlichen Flaute halten könnte. Manche Beobachter gingen davon aus, dass Apple mit seinem eher hochwertigen Produkt-Portfolio möglicherweise stärker als andere Elektronik- und Computer-Hersteller von der nachlassenden Kauffreude der Konsumenten betroffen sein könnte. “Wir haben die besten Kunden der Welt”, sagte Jobs. Vielleicht verschieben sie ihre geplanten Einkäufe, aber wir glauben nicht, dass sie (zu einem anderen Hersteller) wechseln.”

Die Folgen der Wirtschaftskrise könne Apple allerdings noch nicht abschätzen, sagte Jobs. Für das laufende Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft gab er daher eine zurückhaltende Prognose ab. Der Ausblick sei “hyperkonservativ”, sagte Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffray & Co. Es habe geholfen, dass Jobs bei der Analysten- Konferenz dabei gewesen sei. “Die Erwartungen waren niedrig, aber die Leuten haben jetzt begonnen zu begreifen, dass das gar nicht so schlecht war.”

Auch das einstige Kerngeschäft mit den Mac-Computern hat erneut deutlich von den Erfolgen von Apples iPods und iPhones profitiert. Das Unternehmen setzte über 2,6 Mio. Mac-Computer ab, so viel wie nie zuvor und 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Apples Marktanteil bei Computern stieg zuletzt stetig, wenngleich PCs mit dem Windows-Programm von Microsoft noch immer den Löwenanteil ausmachen. Allerdings leidet Microsoft nach wie vor unter einer deutlich unter den Erwartungen gebliebenen Akzeptanz seines neuen Betriebssystems Vista bei den Kunden. Von den iPod-Musikplayern gingen 11,1 Mio. Geräte über den Ladentisch, ein Plus von acht Prozent.

Apple hatte Mitte Juli die zweite iPhone-Generation unter anderem mit schnellerer Datenübertragung und GPS-Navigation auf den Markt gebracht. Zuletzt präsentierte der Konzern zudem runderneuerte Paletten seines iPod-Players und seiner tragbaren Computer. Für das aktuelle Quartal erwartet Apple einen Umsatz von neun bis zehn Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie zwischen 1,06 und 1,35 Dollar. Eine Prognose sei derzeit schwierig und die Spanne daher bewusst sehr breit, sagte Finanzchef Peter Oppenheimer.

Im gesamten Geschäftsjahr 2008 (27.9.) verdiente Apple 4,8 Mrd. Dollar und damit 38 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um 35 Prozent auf 32,5 Mrd. Dollar.

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