„Applaus“ auf voll besetzter Kulturbühne

GÖTZIS Nach dem „Abschiedsdinner“ schon wieder eine Komödie in der „Applaus“- Reihe. „Eine Stunde Ruhe“ betitelt sich die Komödie des 1979 in Paris geborenen Autors Florian Zeller. Der Name klingt sehr deutsch, und in der Tat, der zwei Stunden lang verbreitete Humor gleicht streckenweise eher einem Hammer als einem eleganten französischen Florett .. (eine Produktion der Konzertdirektion Landgraf). Der Plot ist sympathisch, sehnt sich der Jazz-Schallplattenfan Michel doch nur nach einer Stunde Ruhe, um eine rare Platte, die er auf einem Flohmarkt entdeckt hat, anzuhören. Doch das gönnen ihm diverse „Katastrophen“ des Alltags nicht. Das sind sie: seine Frau mit Vergangenheit, mit Freundin, die sich als Geliebte Michels entpuppt; ein eigenartige Sohn, ein aufdringlicher Nachbar, ein portugiesischer Pfusch-Klempner, der die Wohnung flutet etc. Regisseur Pascal Breuer widmet sich genüsslich der LP-Leidenschaft Michels oder dem köstlichen Versteckspiel Gattin , Geliebte Elsa. Störend hingegen der farblose Nachbar und billiger Klamauk die Klempner-Szenen mit Rohren, Schläuchen und Klo auf der Bühne. Übrigens: Michel wird die Platte nie hören können, es setzt sich nämlich einer auf die krachende Schellackplatte.
Flexibler Timothy Peach
Timothy Peach, der populäre TV-Star, gab den Michel vital als Platten-Fan und ebenso als guten nervösen Ehebrecher mit schlechtem Gewissen. Gattin Nathalie (Nicola Tiggeler) und Geliebte Elsa (Saskia Valencia) assistierten amüsant. In weiteren Rollen Benjamin Kernen, Johannes Lukas, Raphael Grosch und Reinhard Froboess.
SCH