Den Anlass für die Aufforderung lieferte eine Äußerung des bosnisch-serbischen Regierungschefs vom letzten Sonntag, in welcher er die Verantwortung für drei, von Serben begangene schwere Kriegsverbrechen in Tuzla und Sarajevo der damaligen bosniakischen (muslimischen) Armee (ABiH) angelastet hatte.
Nach Ansicht des Gemeinderates von Tuzla müsste Dodik auch mit einem politischen Aktivitäts-Verbot belegt werden, berichtete der TV-Sender RTVBiH.
Laut Dodik wollte die bosniakische Armee durch den Beschuss von Tuzla, bei dem im Mai 1995 im Stadtzentrum 71 vorwiegend junge Menschen ums Leben kamen, sowie mit zwei Granatangriffen auf einen Gemüsemarkt in Sarajevo im Februar 1994 und im August 1995, als 68 und 37 Personen getötet wurden, “internationale Reaktion gegen die bosnischen Serben, allem voran, jene der NATO-Allianz” auslösen.
Die Äußerung Dodiks wurde von internationalen Vertretern in Sarajevo als “unannehmbar und unverzeihlich ” kritisiert.
Der Hohe Repräsentant in Bosnien-Herzegowina darf dank der sogenannten Bonn Powers jene Amtsträger entheben, die gegen das Friedensabkommen von Dayton verstoßen, mit welchem der dreijährige Bosnien-Krieg Ende 1995 abgeschlossen wurde.