Antisemitischer Aushang löst weltweite Empörung aus - Pächter entschuldigt sich

In Davos kam es zu einem Aufschrei nach einem antisemitschen Aushang in einem Sportverleih bei der Bergstation Pischa, der die Vermietung von Schlitten an Juden untersagte. Der Pächter des Sportverleihs und der Schlittenvermietung, Ruedi Pfiffner, hat sich für das auf Hebräisch verfasste Schreiben entschuldigt, das weltweit für Empörung sorgte. „Ich war gar nicht da, als das Schreiben aufgehängt wurde. Ich stelle mich aber vor meine Angestellten. Als Chef stehe jetzt ich für den Fehler hin“, sagte Pfiffner gegenüber "Blick.ch".
Wer hat es verfasst?
Wer genau das Schreiben verfasst hat, will Pfiffner nicht preisgeben. Zum "Blick" sagt er: "Sie war schlicht mit der Situation überfordert, eines führte zum anderen. Das Schreiben war sehr ungeschickt formuliert. Es hätte nicht passieren dürfen. Ich entschuldige mich dafür."
Verfahren eingeleitet
Das diskriminierende Schreiben begründete das Verbot mit „diversen traurigen Vorfällen“, einschließlich des Diebstahles eines Schlittens, und schloss alle jüdischen Gäste von der Miete sportlicher Ausrüstung aus. Die Reaktionen auf diesen Vorfall waren heftig, und die Behörden haben ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Rassismusstrafnorm eingeleitet.
Klarer Verstoß
Die Entschuldigung des Pächters wird wohl nicht ausreichen, da der Vorfall als klarer Verstoß gegen die Grundprinzipien der Gleichbehandlung und des Respekts gewertet wird. Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall und bezeichnete ihn als „bedenklichen Akt der Ausgrenzung“ und „klaren Verstoß gegen die Grundprinzipien der Gleichbehandlung und des Respekts und eine Form von Antisemitismus“.
"Es löst Entsetzen aus"
Trotz der Entschuldigungen und dem Austausch des Aushangs bleibt die Enttäuschung und der Schock innerhalb der jüdischen Gemeinde groß. Jonathan Kreutner, der Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, äußerte sich betroffen und wird vom "Blick" wie folgt zitiert: „Es löst Entsetzen aus, dass im 21. Jahrhundert alle Menschen einer bestimmten Religion von einer Leistung ausgeschlossen werden sollen.“
Neuer Aushang
Am Montag wurde ein überarbeiteter Text aufgehängt. Auf dem Aushang ist nun zu lesen: "Schlitten, Airboards und "Skibockerl" können gemietet werden. Die Vermietung ist nur für Kunden mit entsprechender Ausrüstung (winterfeste Kleidung, Schuhe etc.) möglich." (VOL.AT)