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Antisemitische Äußerungen bei Olympia: Kontroverse um algerische Boxerin Imane Khelif

Imane Khelif hat nach ihrem Sieg im Halbfinale nun die Chance auf olympisches Gold.
Imane Khelif hat nach ihrem Sieg im Halbfinale nun die Chance auf olympisches Gold. ©Reuters
Die Teilnahme der algerischen Boxerin Imane Khelif (25) an den Olympischen Spielen ist nicht unumstritten.

Khelif war 2023 nach einem Geschlechtstest für Frauenkämpfe gesperrt worden, da sie laut dem Internationalen Boxverband IBA männliche statt weibliche Chromosomen aufweise. Dies habe ihr einen unfairen Vorteil gegenüber den anderen Athletinnen verschafft, so die damalige Begründung.

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Antisemitische Verschwörungstheorien des algerischen Komitees

Anstatt auf die Kritik einzugehen, hat das algerische Olympia- und Sportkomitee eine antisemitische Verschwörungstheorie verbreitet. Der Direktor des Komitees, Yassine Arab, äußerte vor Khelifs Halbfinal-Kampf am Dienstagabend: "Die zionistische Lobby will Imanes Geist brechen", berichtete das Portal "The Jewish Chronicle". Arab behauptet, hinter den Diskussionen um Khelifs Teilnahme stecke eine jüdische Verschwörung, die die Boxerin benachteiligen wolle. Diese Behauptung ist jedoch unbegründet und dient lediglich dazu, die Debatte um Khelifs Teilnahme zu umgehen und die Forderung nach einem unabhängigen, seriösen Test zu ignorieren.

Weitere antisemitische Aussagen

Der Komitee-Direktor führte weiter aus: "Sie wollen nicht, dass ein muslimisches Mädchen oder ein arabisches Mädchen in der Rangliste des Frauenboxens aufsteigt." Mit „Sie“ meint Arab in seiner Theorie offenbar die "zionistische Lobby". Diese sei schuld an dem Ärger um die Boxerin. Dies stellt eine klare antisemitische Haltung unter den olympischen Ringen dar.

Khelif verteidigt sich

Imane Khelif selbst sagte vor ihrem Halbfinal-Kampf: "Ich möchte der ganzen Welt sagen, dass ich eine Frau bin und eine Frau bleiben werde." Sie widme eine Medaille "der Welt und allen Arabern und ich sage euch, es lebe Algerien." Khelif gewann am Dienstagabend ihren Kampf und hat am Freitag die Chance, olympisches Gold zu gewinnen.

(VOL.AT)

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