Anti-Olympia-Hotline
Ins Leben gerufen wurde dieser nicht gerade billige “Spaß” vom Wiener Werbefachmann und Sachbuch-Autor Alois Gmeiner, der sich bereits mit seiner Anti-Harry-Potter-Kampagne einen Namen gemacht hat. Gmeiner will gemeinsam mit dem Telefonanbieter TeleCom-InfoService “den Sportwahnsinn in seine natürlichen Grenzen” weisen. “Sport ist gesund – so ein Quatsch. Wer fragt denn bitte schön nach meinen Nerven, wenn ich mit meiner Skisport besessenen Frau um jede Minute Fernsehzeit kämpfe?”, klagt der bekennende Nicht-Sportler, Film- und Doku-Fan sein Leid. “Als wenn es keine anderen Probleme auf der Welt gebe, als zu erfahren, wer der Beste im links-und-rechts-neben-Holzstangen-einen-Hang-herunter-rutschen ist (Slalom).”
Vor allem die Art der Berichterstattung stört Gmeiner: “Ich kann diese Reporterfragen nicht mehr hören: Paul, ehrlich, war das falsche Skiwachs Schuld an ihrer schlechten Leistung oder doch die noch nicht überstandene Darmträgheit?” Da hört sich für Gmeiner der Spaß auf. Er fühlt sich als Sprachrohr all jener, die während der Olympischen Spiele vor lauter Frust in die noch nicht abbezahlte Fernsehcouch beißen möchten.
Die Olympia-Frust-Hotline gibt allen Sporthassern nun die Gelegenheit, die besten Storys und Erlebnisse auf Band zu sprechen – oder einfach die angestaute Wut über den Göttergatten oder über im Olympiarausch befindliche Kinder, Enkel und Verwandte loszuwerden. Die besten Pro- und Contra-Statements der Hotline werden im ersten “Olympia-Hasser-Buch” publiziert.