AA

Anschober: Zahl der Coronavirus-Toten auf 42 gestiegen

Gesundheitsminister Anschober informierte über die aktuelle Lage in den heimsichen Spitälern.
Gesundheitsminister Anschober informierte über die aktuelle Lage in den heimsichen Spitälern. ©APA/HERBERT NEUBAUER
Österreich hält aktuell bei 42 Todesfällen aufgrund des Coronavirus. Das gab Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) Donnerstagfrüh in einer Pressekonferenz bekannt. Darüberhinaus wurde über die aktuelle Lage in den östererichischemn Spitälern informiert.

Die Coronavirus-Erkranktenzahl lag am Donnerstag, 09.00 Uhr, bei 6.001, einem Plus von 13,6 Prozent gegenüber dem Vortag. Dies sei aber nur ein wenig aussagekräftiger Tageswert. Ziel sei es, in den einstelligen Bereich zu kommen, betonte er erneut.


Zuwachs soll Gesamtkapazität der Spitäler nicht übersteigen

Generell gehe es darum, beim Zuwachs nicht die Gesamtkapazität der Spitäler zu übersteigen. Genau das habe in Teilen Spaniens und Italiens nicht funktioniert, so der Gesundheitsminister. Es sei eine Stärke der österreichischen Strategie, dass sehr viele Patienten zu Hause bleiben können. Derzeit seien 547 Personen hospitalisiert, 96 auf der Intensivstation. Bei 87 Prozent gebe es einen sehr milden Krankheitsverlauf.

Anschober erinnerte an bereits gesetzte Schritte, um das Gesundheitssystem leistungsfähig zu halten: Man habe mit den jüngsten Parlamentsbeschlüssen das Ärztegesetz geändert, was Laboruntersuchungen auch ohne Ärzte, vor allem aber auch den Einsatz von Turnusärzten, pensionierten Medizinern und von Fachärzten in anderen Bereichen ermöglicht habe.

Testungen von Spitalsmitarbeitern wurde intensiviert

Testungen von Spitalsmitarbeitern habe man intensiviert, es gebe Schutzkonzepte für die Krankenhäuser, und man habe Erfolge in der Beschaffung von Schutzkleidung verzeichnen können. Elf Millionen Handschuhe sollen am Freitag eintreffen, am Samstag eine Großlieferung Masken, am Montag Schutzanzüge, so der Minister: "Wir sind sehr intensiv in diesem Bereich unterwegs, um den Schutz noch deutlich zu stärken."

Sonderkliniken für Menschen mit mildem Krankheitsverlauf erweitert

Erweitert werden zudem die Kapazitäten in vorsorglich errichteten Sonderkliniken für Menschen mit mildem Krankheitsverlauf. 12.000 Betten seien es mittlerweile. Man gehe in Richtung 20.000 Betten. Der freie Bettenbestand werde laufend mit den Prognoserechnungen abgestimmt, sagte Anschober.

Testkapazitäten werden hochgefahren

Die Testkapazitäten auf das Coronavirus würden täglich weiter ausgebaut, betonte Tropenmediziner Herwig Kollaritsch in der Pressekonferenz, und zwar bezüglich Verdachtsfällen und zielgruppenorientiert. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) konnte allerdings nicht sagen, wann man den Zielwert von 15.000 Tests pro Tag erreichen werde. Dies hänge von der Marktsituation und vom Weltmarkt ab.

Die Testanzahl werde derzeit "extrem hochgefahren", es gehe um wenige Tage bis Wochen bis zum Zielwert, so Kollaritsch. Im Vordergrund steht für ihn derzeit, frische Infektionen zu erkennen. Symptomlose Menschen mittels PCR-Test zu testen, sei hingegen sinnlos. Denn diese scheiden keine Viren aus, wodurch kein Nachweis möglich ist. Erst später, wenn man über größere Kapazitäten verfüge, könne man vielleicht auch jene untersuchen, die vielleicht nur Husten, Schnupfen und Heiserkeit klagten. Eine "eindringliche Warnung" gab er auch bezüglich PCR-Tests ohne Symptome auf eigene Kosten (um bis zu 250 Euro) ab.

Antikörpertests wiederum, die erst sechs bis acht Tage nach einer Infektion anschlagen, seien mit sehr viel Unsicherheit behaftet, so Kollaritsch. Für die Akutdiagnostik hätten sie "überhaupt keine Wertigkeit", und die Fehlerquote sei hoch. Im Moment seien sie nicht von entscheidender Bedeutung. Künftig könne man damit aber feststellen, wie viele unerkannte Infektionen man in der Bevölkerung gehabt habe.

Drei verschiedene Corona-Prognosemodelle

Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH, berichteten von drei verschiedenen Prognosemodellen, mit denen man in Österreich versuche, die Entwicklung der Krankheitsfälle vorauszusagen. Diese kämen von der TU Wien, der Med-Uni sowie von Gesundheit Österreich. Für fünf bis zehn Tage könne man die Entwicklung gut voraussagen, danach sei viel offen.

Dem entsprechend rechne man - bei einer Schwankungsbreite von +/- 15 Prozent - bis 3. April mit 11.000 Fällen, davon 8.500 tatsächlich krank und 2.500 wieder genesen. Die Spitalskapazitäten seien dafür derzeit gegeben. Gehe man davon aus, dass etwa drei Prozent aller positiv Getesteten auf die Intensivstation müssten, seien die Reserven bis zu 30.000 bis 35.000 Corona-kranken Personen ausreichend. Ostermann betonte, dass die Bettenauslastung in den Spitälern bei rund 80 Prozent liegt. "20 Prozent halten wir frei", sagte er.

UPDATE: Anzahl der Toten steigt weiter

Mit dem Stand 15 Uhr war die Zahl der Todesopfer aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung auf 49 gestiegen.

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Anschober: Zahl der Coronavirus-Toten auf 42 gestiegen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen