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Anschober zieht Spitzenbeamten Auer ab

Corona-Sonderbeauftragter hat nicht über Zusatz-Impfstoff informiert
Corona-Sonderbeauftragter hat nicht über Zusatz-Impfstoff informiert ©APA
Bei der Beschaffung von Impfstoff hat es im Gesundheitsministerium offenbar doch Ungereimtheiten gegeben.
Impf-Streit: ÖVP will Köpfe rollen sehen

Der zuständige Spitzenbeamte Clemens Martin Auer zieht sich aus dieser Funktion zurück, weil er zu einem bestimmten Zeitpunkt Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) über die Möglichkeit zur Beschaffung von zusätzlichen Impfstoff von BioNTech/Pfizer nicht informiert hat. Das sagte Anschober im "Ö1"-Morgenjournal am Montag,

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Auer habe eigenmächtig gehandelt

Die ÖVP hatte die Suspendierung Auers gefordert. Für eine Suspendierung würden die Verfehlungen nicht reichen, erklärte Anschober. Auer hätte ihn aber über diesen zweiten Topf, wo mehr Impfstoff abgerufen hätte werden können, informieren müsse und das habe er nicht getan. Der ÖVP-nahe Beamte hat eigenmächtig auf weitere Bestellungen verzichtet, obwohl genug Geld zur Verfügung gestanden ist.

Anschober wieder fit

Dass Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) während seines Krankenstands sein Ressort attackiert habe, bezeichnete Anschober als "ungewöhnlichen Zeitpunkt, aber ich gehe zur Tagesordnung über und will mein Bestens geben". Seinen Gesundheitszustand beschreib der Minister als gut, er habe keinen Burn-out gehabt, sondern nur einen Kreislaufkollaps aufgrund von Überarbeitung. Er habe sich aber durchchecken lassen und sei nun guter Dinge.

Anschober warnte in dem Interview vor einer dritten Infektionswelle und kündigte einen Erlass für die Länder an, damit die Impfungen wieder einheitlicher verabreicht werden. Es müssten zuerst die älteren und die Risikogruppen geimpft werden, so der Minister.

Regierung berät Maßnahmen

Die Regierung berät heute mit Experten und Ländervertretern die aktuelle Corona-Situation. Getagt wird virtuell per Videokonferenz, weitere Öffnungsschritte für die Zeit nach Ostern sind nicht zu erwarten. Man wolle kommende Woche die Lage noch beobachten, hat es zuletzt im Bundeskanzleramt geheißen.

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(APA)

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