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Anschlag in Wien: Reaktionen aus der internationalen Politik

Russlands Präsident Wladimir Putin und zahlreiche andere internationale Politgrößen drückten Österreich ihre Anteilnahme aus
Russlands Präsident Wladimir Putin und zahlreiche andere internationale Politgrößen drückten Österreich ihre Anteilnahme aus ©APA/AFP/SPUTNIK/ALEXEY NIKOLSKY
Nach dem Anschlag in Wien am Montagabend herrscht nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Politik europaweit und darüber hinaus Bestürzung und Betroffenheit. Zahlreiche Politiker haben ihr Entsetzen kundgetan.
Bilder vom Polizeieinsatz
Anschlag in Wien: Was man bisher weiß

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Anschlag in Wien in einem Telegramm an Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als "grausames und zynisches Verbrechen" verurteilt. Gleichzeitig erklärte Putin seine Bereitschaft, die Anti-Terror-Kooperation mit Österreich zu verstärken, wie das russische Präsidialamt am Dienstag mitteilte.

Britischer Premier Johnson: Gemeinsam gegen Terror

Angesichts des mutmaßlichen Anschlags am Montagabend in Wien hat sich auch der britische Premierminister Boris Johnson "zutiefst schockiert" gezeigt. "Die Gedanken Großbritanniens sind bei den Menschen in Österreich - wir stehen vereint mit Ihnen gegen den Terror", schrieb Johnson auf Twitter.

Merkel zum Anschlag in Wien: "Islamistischer Terror gemeinsamer Feind"

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat sich ebenfalls über den Anschlag in Wien erschüttert gezeigt. "Ich bin in diesen schrecklichen Stunden, in denen Wien Ziel terroristischer Gewalt geworden ist, in Gedanken bei den Menschen dort und den Sicherheitskräften, die der Gefahr entgegentreten", erklärt Merkel am Dienstag auf Twitter.

"Wir Deutschen stehen in Anteilnahme und Solidarität an der Seite unserer österreichischen Freunde", schrieb sie weiter. "Der islamistische Terror ist unser gemeinsamer Feind. Der Kampf gegen diese Mörder und ihre Anstifter ist unser gemeinsamer Kampf."

Söder äußert Entsetzen über Ereignisse

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sein Entsetzen über die Ereignisse. "Wir sind schockiert", so Söder ebenfalls auf Twitter. Mitgefühl gelte den Opfern, Verletzten und Angehörigen. "Wir stehen fest an der Seite Österreichs."

Steinmeier: Werden vor Gewalt nicht zurückweichen

Nach dem Terroranschlag von Wien hat auch der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Österreich sein Beileid ausgesprochen und die Solidarität Deutschlands betont. "Deutschland steht im Kampf gegen islamistisch motivierten Extremismus und Terrorismus fest an der Seite Österreichs", schrieb Steinmeier in einem Kondolenzbrief an Bundespräsident Alexander Van der Bellen. "Wir verurteilen diese abscheuliche Gewalt. Wir werden vor ihr und vor dem Hass, der sie treibt, nicht zurückweichen."

Beide Staatsoberhäupter telefonierten am Dienstagvormittag auch miteinander, wie das Bundespräsidialamt in Berlin mitteilte. In seinem Kondolenzschreiben äußerte Steinmeier die Hoffnung, dass es der Polizei rasch gelingen möge, alle Täter zu fassen und weitere Gewalttaten zu verhindern. "Die erschreckenden Nachrichten über die nächtlichen Anschläge in der Wiener Innenstadt mit mehreren Toten und vielen Verletzten sind in Deutschland mit Bestürzung und großer Anteilnahme aufgenommen worden" schrieb er.

Macron drückte neuerlich Solidarität aus

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron brachte neuerlich seine Solidarität mit Österreich zum Ausdruck. "Frankreich steht Österreich zur Seite und ist bereit, Unterstützung zu leisten", schrieb er auf Twitter. Kreisen des französischen Präsidialamtes zufolge wollte Macron im Laufe des Tages in der österreichischen Botschaft in Paris in einem Kondolenzbuch unterschreiben. "Europa ist solidarisch, geeint und entschlossen", schrieb er außerdem auf Französisch, Deutsch und Englisch auf Twitter.

US-Präsident Trump drückte seine Anteilnahme aus

Auch US-Präsident Donald Trump hat angesichts des Terroranschlags in Wien auf Twitter seine Anteilnahme ausgedrückt. "Unsere Gebete sind bei den Wienern nach einem weiteren abscheulichen Terrorakt in Europa. Diese bösen Angriffe gegen unschuldige Menschen müssen aufhören. Die USA stehen mit Österreich, Frankreich und ganz Europa im Kampf gegen Terroristen, einschließlich radikaler islamischer Terroristen", schrieb der Staatschef, der sich am Dienstag zur Wiederwahl stellt.

Biden: Der Gewalt gemeinsam trotzen

Sein Konkurrent, der demokratische Präsidentschaftskandidat in den USA, Joe Biden, hat angesichts des Terroranschlags in Wien aufgerufen, gegen Hass und Gewalt zusammenzustehen. "Nach der entsetzlichen Terrorattacke heute Nacht in Wien, Österreich, beziehen Jill (seine Ehefrau, Anm.) und ich die Opfer und ihre Familien in unsere Gebete ein. Wir müssen alle vereint dem Hass und der Gewalt trotzen", twitterte Biden.

Italiens Präsident: "Angriff auf Freiheit"

Italiens Präsident Sergio Mattarella hat den Anschlag in Wien verurteilt, der in seinem Land "Horror und tiefe Trauer" ausgelöst habe. "In diesen dramatischen Umständen umarmen die Italiener in Trauer das österreichische Volk mit Gefühlen der besonderen Nähe zu den Familien der Todesopfer, der Verletzten, denen wir eine baldige und vollständige Genesung wünschen, und der Wiener Bürger", so Mattarella.

In seinem Schreiben an Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeichnete der italienische Präsident den Anschlag als "Attacke auf die gemeinsamen Werte der Freiheit und des friedlichen Zusammenlebens". Italien sei bereit, mit Österreich im Kampf gegen jegliche Form von Terrorismus zusammenzuarbeiten.

Lukaschenko verurteilt Terrorismus und Intoleranz

Weißrusslands umstrittener Präsident Alexander Lukaschenko hat sich in einem Schreiben an Bundespräsident Alexander Van der Bellen gegen den Anschlag in Wien vom Montagabend gewandt. "Wir verurteilen jedes Auftreten von Terrorismus sowie Intoleranz kategorisch", erklärte Lukaschenko in der von der staatlichen Nachrichtenagentur BelTA am Dienstag zitierten Mitteilung.

Weiters ließ der weißrussische Staatschef darin wissen: "Wir rufen die internationale Community auf, rechtzeitig solidarische Schritte zur Deeskalation der Anspannung und zur Verfestigung des interreligiösen Friedens zu setzen."

Anschlag in Wien: Sloweniens Präsident tief erschüttert

Auch Sloweniens Staatspräsident Borut Pahor hat sich am Dienstag "tief erschüttert und betroffen" über den Anschlag in Wien geäußert. In einem Kondolenzschreiben an Bundespräsident Alexander Van der Bellen drückte Pahor "in diesen schockierenden und schmerzhaften Momenten für Österreich" seine aufrichtige Anteilnahme aus. "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten den Opfern und deren Angehörigen", schrieb er.

"Wir verurteilen nachdrücklich alle Gewalttaten gegen die Demokratie und die Grundfreiheiten", betonte der slowenische Präsident weiter. "In unseren Bemühungen für Demokratie und Freiheiten drücken wir unsere Solidarität mit der Republik Österreich und ihren Bürgern aus", hieß es in dem Schreiben laut einer Mitteilung aus Pahors Büro.

Entsetzen "über die schrecklichen Ereignisse in Wien"

Das slowenische Außenamt zeigte sich "entsetzt über die schrecklichen Ereignisse in Wien". Man sei in Gedanken bei unseren österreichischen Nachbarn, den verletzten Opfern und ihren Familien, hieß es auf Twitter am Montagabend. "Wir müssen vereint bleiben und niemals dem Terror nachgeben", betonte das Außenministerium in Ljubljana weiter. Die gleiche Mitteilung hat am Dienstag auch die slowenische Regierung auf ihrem offiziellen Twitter-Account veröffentlicht.

"Ein trauriger Tag für Europa. Tragisch für Österreich", twitterte der slowenische Verteidigungsminister Matej Tonin am Montagabend und sprach von einem "weiteren feigen Angriff". Die unschuldigen Opfer seien in unseren Gedanken und Gebeten, schrieb Tonin. "Das Investieren in die Sicherheit und konsequentes Verfolgen von jedem Extremismus ist eine Notwendigkeit und keine Frage der Wahl mehr", betonte der Verteidigungsminister.

Anteilnahme für die Opfer

Auch das slowenische Innenministerium verurteilte auf Twitter den Angriff, drückte Anteilnahme für die Opfer aus und wünschte den Verletzten eine schnelle Genesung. Das Innenministerium zeigte sich bereit, zusammen mit der slowenischen Polizei den österreichischen Behörden im Kampf gegen Terrorismus zu helfen.

Bereits am Montagabend bekundete auch der slowenische Regierungschef Janez Jansa "volle Solidarität" mit Österreich. "Niemand ist immun gegen Terrorgefahr in Europa. Nulltoleranz gegenüber dem radikalen Islam", twitterte Jansa.

Unterstützung aus der arabischen Welt

Nach dem Anschlag in Wien haben sich mehrere Länder der arabischen Welt solidarisch mit Österreich gezeigt. Saudi-Arabien (s. APA309), die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Jordanien sicherten Österreich am Dienstag ihre Unterstützung zu.

Auch die einflussreiche Al-Azhar-Universität in Kairo, die höchste Instanz für sunnitische Muslime in Ägypten, stellte sich auf die Seite Österreichs. Die Menschen müssten sich "vereinen, um Frieden in der Welt zu verbreiten und Gewalt und Hass" zu bekämpfen, forderte Al-Azhar.

Terroranschlag scharf verurteilt

Die VAE erklärten, "jegliche Formen von Gewalt und Terrorismus dauerhaft" abzulehnen. Diese würden gegen "religiöse und humanitäre Werte und Prinzipien" verstoßen. Die Regierung Jordaniens sprach von einem "Terrorverbrechen" und erklärte, auf der Seite Österreichs zu stehen beim Kampf gegen "blinden Terror und Gewalt".

Auch die größte Islam-Organisation Deutschlands, Ditib, verurteilte den Terroranschlag scharf. "Der brutale Terrorakt in Wien hat uns auch in Deutschland bis ins Mark getroffen", teilte die türkische Ditib am Dienstag in Köln mit. "Wir stehen in voller Überzeugung an der Seite der Österreicherinnen und Österreicher." Die Terroristen und ihre Sympathisanten seien eine "verachtenswerte Gruppe gescheiterter Individuen". Terroristen handelten aus Hass und wollten Hass verbreiten. "Wir gewähren ihnen keinen Millimeter", so die Ditib.

Anschlag in Wien: Kurz und Schallenberg dankten für Solidarität

Nach dem Anschlag in Wien vom Montagabend haben sich Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) via Twitter für die zahlreichen internationalen Solidaritätsbekundungen bedankt. Kurz telefonierte am Dienstagvormittag zudem mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu, wie ein Sprecher der APA mitteilte.

Der Kanzler habe sich dabei ausdrücklich für die Solidarität und Unterstützung bedankt. Mit Israel sei darüber hinaus eine verstärkte sicherheitspolitische sowie geheimdienstliche Zusammenarbeit vereinbart worden. Der israelische Geheimdienst Mossad gilt als einer der bestinformierten der Welt.

Statements auf Twitter

"Österreich wird sich von solchen schrecklichen Terrorakten nicht einschüchtern lassen", twitterte Kurz. Gemeinsam werde man "unsere offene Gesellschaft und demokratischen Werte" verteidigen.

Ganz ähnlich äußerte sich Außenminister Schallenberg: "Österreich wird sich nicht durch feige Terrorakte einschüchtern lassen. Gemeinsam werden wir unsere offene und demokratische Gesellschaft verteidigen", schrieb er Dienstagfrüh auf Twitter.

<blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">FM Schallenberg: „We are truly grateful for the solidarity of our European and international partners in these difficult hours. Austria will not be intimidated by cowardly acts of terror. Together we will defend our open &amp; democratic society.“</p>&mdash; MFA Austria (@MFA_Austria) <a href="https://twitter.com/MFA_Austria/status/1323512284531040256?ref_src=twsrc%5Etfw">November 3, 2020</a></blockquote> <script async src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8"></script>

(APA/Red)

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