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Anschlag in Wien: DNA-Gutachten brachte neue Erkenntnisse

Mehrere Medien haben über neue Erkenntnisse mit Blick auf den Anschlag in Wien berichtet.
Mehrere Medien haben über neue Erkenntnisse mit Blick auf den Anschlag in Wien berichtet. ©APA/HERBERT NEUBAUER (Symbolbild)
Das Nachrichtemagazin "profil", "Standard" und "Spiegel" berichteten am Samstag über neue Erkenntnisse hinsichtlich des Anschlags in Wien, bei dem am 2. November 2020 vier Menschen getötet worden waren.
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Jetzt sprechen die Opfer

Demnach fanden sich auf der Sprengstoffgürtelattrappe, die der Attentäter im Tatzeitpunkt am Leib trug, die DNA-Spuren eines in Deutschland lebenden Islamisten.

Treffen mit Wien-Attentäter soll erfolgt sein

Der Attentäter hatte diesem im Zuge eines Islamisten-Treffens im Juli 2020 in Wien getroffen, er soll den aus dem Kosovo stammenden 20-Jährigen auch bei sich übernachten haben lassen. Einer DNA-Expertise zufolge, die dem "profil" vorliegt, fand sich auf Kreppklebebandstücken, die am Gürtel angebracht waren, eine DNA-Mischspur, bei der sich Merkmale des Attentäters sowie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Merkmale des 20-jährigen Kosovaren nachweisen ließen.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, bestätigte der APA grundsätzlich den "profil"-Bericht, wies jedoch darauf hin, dass längst bekannt sei, dass der 20-jährige Kosovare mit weiteren mutmaßlich radikalen Islamisten aus Deutschland und der Schweiz nach Wien gereist sei, wo sie Gleichgesinnte - darunter den Attentäter - trafen. Möglicherweise sei die Attrappe bei dieser Gelegenheit gebastelt worden, eine zeitliche Nähe zum Terror-Anschlag sei derzeit nicht erwiesen, sagte Bussek gegenüber der APA. Gegen den 20-Jährigen werden jedenfalls ermittelt.

Haar soll Islamisten zuzuordnen gewesen sein

Laut "profil" wurde darüber hinaus auf einem Couchpolster in der Wohnung des Attentäters ein Haar entdeckt, das mittels DNA-Analyse einem weiteren Islamisten zuzuordnen war. Darüber hinaus könnte es dem Magazin zufolge bisher nicht bekannte Verbindungen zwischen dem Umfeld des Attentäters und europäischen Dschihadisten gegeben haben: zwei Tage vor dem Anschlag in Wien soll demnach im belgischen Eupen ein Attentatsplan vereitelt worden sein, zwei junge Männer wurden festgenommen, eine Verbindung nach Österreich wird geprüft. Eine entsprechende Ermittlungsanordnung aus Belgien zu drei in Österreich bekannten Islamisten erging Ende September an die Oberstaatsanwaltschaft Wien. Befragt werden soll laut "profil" unter anderem ein 17-Jähriger, der den Wiener Attentäter kannte, in der Wiener Terrornacht festgenommen wurde und sich seit Mai wieder auf freiem Fuß befindet. Er soll mit einem belgischen Terrorverdächtigen im Oktober 2020 intensiv gechattet haben.

Behörden aus Belgien sollen sich für 22-Jährigen interessieren

Außerdem interessieren sich die belgischen Behörden für den in Österreich einschlägig bekannten und 2018 wegen Anschlagsplänen verurteilten Lorenz K. Der 22-Jährige steht im Verdacht, aus dem Gefängnis heraus eine Verbindung zu einem belgischen Verdächtigen gehabt zu haben. Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt schon länger gegen den 22-Jährigen, weil er in der Justizanstalt (JA) Graz-Karlau mit zwei Mitgefangenen eine Terror-Zelle gebildet und beispielsweise per Handy eine Anleitung zum Bombenbasteln verschickt haben soll.

(APA/Red)

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