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Ans Limit herantasten

Für Christian Klien (21) aus Hohenems beginnt in der kommenden Nacht in Malaysia sein zweites Grand-Prix-Wochenende. Mit dem Formel-1-Youngster sprach Gerald Pototschnig.

NEUE: Christian, du wolltest nach deinem großartigen Debüt in Melbourne nicht allzu sehr ins Detail gehen, bevor du dir den Grand Prix selbst auf Video angeschaut haben. Was wolltest du denn sehen?
Christian Klien: “Alles, was um mich herum abgegangen ist. Davon habe ich im Rennen ja null mitgekriegt. Nicht einmal, dass mein Teamkollege Mark Webber ausgefallen ist, habe ich gewusst.”

Und die Aufschlüsse aus deinem eigenen Rennen?
Klien: “Die gab´s eher bei den gemeinsamen Analysen mit den Ingenieuren. Es ist schon noch dort und da nachzubessern. Wie etwa bei den Boxenstopps, wo ich einige Zeit liegen hab´ lassen. Aber im ersten Rennen gehst du halt nicht gleich ans Limit.”

Und im zweiten?
Klien: “Mit jedem Kilometer gehst du ein Stück weiter. Ich habe Selbstvertrauen getankt, werde mich mehr trauen, weiß nun, wie alles läuft. Und der erste Druck ist auch einmal weg.”

Ein Druck, den du in Melbourne aber betont locker und lässig versucht hast, zu überspielen?
Klien: “Ich denke, das hatte nichts mit lässig oder mit überspielen zu tun. Klar war ein Druck da. Kein gewaltiger, aber er war da. Das ist doch im ersten Rennen logisch, oder?”

Entgegen aller Prognosen und Befürchtungen, scheint der neue Jaguar gar nicht so schlecht gelungen zu sein. Hast du auch bereits dieses Gefühl?
Klien: “Ja, absolut. Das neue Auto ist sogar ein ganz ordentlicher Schritt voraus. Dass es bei den Tests im Winter noch die einen oder anderen kleinen Defekte gibt, ist nicht außergewöhnlich. Aber das Auto ist gelungen. Das sieht auch der Mark Webber so. Und der muss es noch besser wissen, er ist ja mit dem alten Auto viel mehr gefahren, hat den weit besseren Vergleich.”

Der Druck ist also weg, das Auto läuft – was kann man denn da für Malaysia erwarten?
Klien: “Die Bedingungen hier sind extrem. Malaysia wird der erste Test, wie standfest das Auto wirklich ist. Durchzufahren und ein Platz unter den ersten Zehn, das wäre schön.”

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