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Anna Fenninger holte Super-G-Gold bei WM

Fenninger darf über Gold jubeln
Fenninger darf über Gold jubeln
Österreichs Skiteam hat einen Traumstart in die WM in den USA hingelegt. Anna Fenninger gewann am Dienstag den Damen-Super-G in Beaver Creek und sorgte damit gleich im Auftaktrennen für die erste Goldene. Die Salzburgerin setzte sich in der von Wind und Verzögerungen beeinträchtigen Nervenschlacht 0,03 Sekunden vor Titelverteidigerin Tina Maze aus Slowenien durch.


Rang drei ging an US-Superstar Lindsey Vonn, die vor den Augen ihres Freundes Tiger Woods 0,15 Sekunden langsamer als Fenninger war. Pech hatte bei ihrem WM-Debüt Cornelia Hütter. Die Steirerin musste sich mit Rang vier begnügen, auf Bronze fehlten elf Hundertstel. Die Steirerin Elisabeth Görgl und die Tirolerin Nicole Hosp schieden auf dem von ÖSV-Coach Roland Assinger gesetzten Kurs aus.

Die Durchführung des Rennens war lange Zeit fraglich gewesen. Aufgrund des starken Windes entschied man sich schlussendlich, den Start ein wenig nach unten zu verlegen. Von dort aus wurde der Super-G dann mit 30 Minuten Verspätung in Angriff genommen.

Das Rennen bot dann einen perfekten Spannungsbogen. Zunächst schien die Deutsche Viktoria Rebensburg auf einem guten Weg zu einer Medaille zu sein, dann setzte Hütter neue Maßstäbe. Im Endeffekt wurde es dann aber doch noch eine Angelegenheit für die Superstars Vonn, Maze und Fenninger, die mit Nummer 22 als letzte Läuferin der Topgruppe auf die Strecke ging.

“Es war mein Traum, dass die WM so losgeht. Dass es aber wirklich gleich so funktioniert, das hätte ich nie gedacht”, meinte Fenninger, die sich nach der Zieldurchfahrt erleichtert in den Schnee fallen ließ. “Ich hatte davon geträumt, dass es grün aufleuchtet, wenn ich mit Nummer 22 ins Ziel komme. Und dieser Traum ist Wirklichkeit geworden. Das ist einfach nur cool”, sagte die 25-Jährige, die vor einem Jahr in Sotschi auch Olympiasiegerin im Super-G war.

Den von Assinger ausgeflaggten Super-G bezeichnete Fenninger als “sehr schwierig. Es ist voll zur Sache gegangen.” Inspiriert wurde Fenninger vom Lauf von Rebensburg, den sie im Startbereich via TV mitverfolgt hatte. “Genauso hatte ich es mir vorgenommen. Durch die Viki hab ich die Bestätigung bekommen, dass es funktioniert”, sagte die Gesamt-Weltcup-Siegerin von 2014, die dann vor allem im oberen Bereich den Grundstein zur Goldenen legte.

Damit bleibt Vail/Beaver Creek auch ein goldener Boden für Österreichs Super-G-Damen: 1989 hatte Ulrike Maier und 1999 Alexandra Meissnitzer WM-Gold geholt.

Dass sie so knapp vor Maze, mit der sie gut befreundet ist, siegte, sei auch eine “Retourkutsche” gewesen. “Ich hab zur Tina gesagt, dass das die Retourkutsche dafür war, dass sie mir um wenige Hundertstel den Heimsieg in St. Anton (Super-G, Jänner 2013, Anm.) weggeschnappt hat”, meinte Fenninger lachend. Bei vergangenen Großereignissen hatte sich Fenninger zu Beginn meist schwergetan. “Umso schöner ist es, dass die Erlösung diesmal gleich am Anfang gelungen ist.”

Mit Fenninger jubelte auch die ÖSV-Spitze. “So ein Start ist natürlich sehr wichtig”, meinte ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel erleichtert. “Vor zwei Jahren in Schladming haben wir in der ersten Woche nur sehr wenig gewonnen, das war nicht sehr angenehm. Hier in den USA haben die Athleten ihre Ruhe und können sich gut vorbereiten, das macht schon einen Unterschied aus”, sagte der Tiroler.

Bei Vonn war die Enttäuschung über das verpasste Gold nicht zu übersehen. “Ich hatte im oberen Teil starken Gegenwind. Mit diesem Wind hatte ich keine Chance. Leider war das kein super faires Rennen”, merkte Vonn an. Die Lokalmatadorin will nun in der Abfahrt zurückschlagen: “Ich hoffe auf schönes Wetter und dann werde ich wieder voll angreifen.”

Auch die zweitplatzierte Maze berichtete von starkem Gegenwind im oberen Abschnitt. Die Medaillensammlerin aus Slowenien nahm’s aber sportlich zur Kenntnis. “Manchmal verlierst du um drei Hundertstel und manchmal gewinnst du um drei Hundertstel. Es war ein super Kampf zwischen Anna, Lindsey und mir. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Ergebnis”, erklärte Maze.

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