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Anhaltendes Stauchaos beim Güterbahnhof Wolfurt sorgt für Frust – "Kein Zustand"

Wie Mitarbeiter im Betriebsgebiet mit dem Stau umgehen.
Wie Mitarbeiter im Betriebsgebiet mit dem Stau umgehen. ©VOL.AT/Mayer, Canva
Der Dauerstau beim Güterbahnhof und seine Auswirkungen auf das Industriegebiet Hohe Brücke: Mitarbeiter klagen über tägliche Verkehrsprobleme durch Lkw und überlastete Busverbindungen.
Keine Himmelfahrt für den Verkehr rund um Wolfurter Güterbahnhof

Rund um das Industriegebiet Hohe Brücke kommt es immer wieder zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Besonders rund um den Güterbahnhof staut es sich regelmäßig – sehr zum Ärger der Beschäftigten vor Ort. VOL.AT hat sich umgehört.

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Ein Autofahrer bringt die Situation knapp auf den Punkt: "Ja, was soll ich tun? Man muss es halt so nehmen. Ich kann’s auch nicht ändern." Viele wollen gar nicht erst ihre Meinung zum Thema sagen - zu groß der Frust, zu wenig Hoffnung auf Veränderung.

Jenny fährt extra früher zur Arbeit, um den Stau zu entkommen. ©VOL.AT/Mayer

"Es ist eigentlich kein Zustand"

Jenny aus Andelsbuch arbeitet seit zwei Jahren im Industriegebiet, sie betrifft es fast täglich. "Dass sie es nicht in den Griff kriegen, ist echt auf Dauer anstrengend", gibt sie zu verstehen. "Ich fahre extra um halb sieben los, damit ich halbwegs durchkomme", sagt sie. Ganz klappt das aber auch nicht immer - etwa wie in dieser Woche rund um den Feiertag. Die Situation sei "phasenweise mal schlimmer, mal besser" – grundsätzlich aber belastend: "Es ist eigentlich kein Zustand.“ Eine mögliche Lösung sieht sie etwa in einer Digitalisierung der Zollabfertigung beim Güterbahnhof, um lange Wartezeiten für Lkw zu vermeiden. "Da muss es ja irgendwo eine Lösung geben. Oder man schafft irgendwo noch einen Parkplatz." Dort könnten die Lkw dann warten, statt die Straße zu blockieren. Sie berichtet auch von gefährlichen Situationen, wenn einige Autofahrer brav abwarten und hinter den Lkw herfahren, während andere vorbeifahren – so bekam sie schon einmal mit, dass ein Seitenspiegel abgefahren wurde.

Zahlreiche Mitarbeiter kommen mit Bus und Bahn zur Arbeit. Auch der Bus hat Verspätung, wenn die Lkw stehen. ©VOL.AT/Mayer

Bus hat Verspätung

Sabina aus Sibratsgfäll ist mit dem Bus unterwegs. Auch wenn die 17-Jährige selbst nicht mit dem Auto fährt, ist sie trotzdem von den Verzögerungen aufgrund des Lkw-Staus betroffen: Der Bus hat oft Verspätung, steht an der Kreuzung. "Es ist sehr schwer, mit dem Bus da durchzukommen", meint sie. Besonders seit Weihnachten sei die Situation schlimmer geworden, empfindet sie. "Es ist ein Kreislauf", findet sie. Eine Lösung hat sie keine parat, bestätigt aber, dass es lästig ist, wenn man im Industriegebiet arbeitet.

"Lehrlinge kommen dauernd zu spät"

Nikolai, der anonym bleiben möchte, arbeitet ebenfalls im Industriegebiet – er kommt meist mit dem Fahrrad. "Lästig ist es halt", meint er. "Weil meine Lehrlinge durchgehend zu spät kommen, weil die Busse dadurch Verspätung haben." Vor allem rund um Feiertagen sei die Situation besonders angespannt. Eine Lösung habe er keine parat: "Da müssten gescheitere Leute entscheiden" – hier meint er etwa die Politik im Landhaus.

Mitarbeiter warten auf den Bus oder kommen mit Fahrrad. ©VOL.AT/Mayer

"Es nimmt sicher nicht ab"

Thomas aus Klaus fährt meist mit dem Zug oder dem Bus zur Arbeit. "Fein ist es nicht", meint er. "Es lässt sicher aber auch nicht irgendwie vermeiden." Im täglichen Stau steht er also nicht, merkt die Auswirkungen aber dennoch. Eine Zunahme der Probleme will er nicht bestätigen, aber: "Es wird noch schlimmer." Als Grund dafür nennt er, dass im Gewerbegebiet weiter ausgebaut werde. "Es nimmt sicher nicht ab", betont er.

Im Büro des Landesstatthalters und Verkehrslandesrat Christof Bitschi spüre man den Druck der Straße, verweist man auf die Beschwerden und Kritik der betroffenen Verkehrsteilnehmer. Man arbeite mit Nachdruck an Verbesserungen, doch schnelle Lösungen sind nicht in Sicht:

(VOL.AT)

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