Weiteres Opfer in Klinik verstorben - 11 Tote nach Amoklauf in Graz

Es handelt sich um eine erwachsene Frau - eine der beiden Schwerverletzten, die ins Spital eingeliefert worden waren. Die Anzahl der Todesopfer ist nun auf zehn gestiegen. Beim Täter handelte es sich laut Landespolizeidirektor Gerald Ortner um einen 21-jährigen Österreicher. Der Mann beging Suizid.
Der ehemalige Schüler der Schule in der Grazer Dreierschützengasse hatte für seine Amoktat zwei Schusswaffen, die er legal besessen hatte, verwendet. Es handelte sich um eine Lang- und eine Kurzwaffe, hieß es bei einer Pressekonferenz am Nachmittag, bei der neben der Polizei auch Spitzen der Politik zu Wort kamen. "Wir sind wegen Schüssen und Schreien in einer Schule alarmiert worden", erklärte Ortner kurz nach 15.15 Uhr vor Medienvertretern. Daraufhin sei unverzüglich ein Großaufgebot mobilisiert worden. Über 300 Kräfte der Polizei standen laut Ortner im Einsatz.

Laut ersten Informationen der Polizei zufolge dürfte der Täter allein gehandelt haben. Medienberichten zufolge soll es sich um einen 22-jährigen ehemaligen Schüler handeln, der sich gemobbt gefühlt habe. Das bestätigte die Polizei vorerst aber nicht. Medien berichteten auch, dass er die Waffe erst wenige Tage zuvor gekauft haben soll und in zwei Klassen um sich geschossen habe. Auch das wurde vorerst nicht bestätigt. Andere Medien berichteten, dass der Täter mit einer Pistole der Marke Glock und einer Schrotflinte geschossen haben. Beide soll der Ex-Schüler offenbar legal besessen haben.
Lage war zu Mittag wieder sicher
Gegen Mittag galt die Lage als "sicher" für die Bevölkerung. Die Polizei-Einsatzfahrzeuge zogen langsam wieder ab. Das Rote Kreuz dagegen war zu Mittag noch voll im Einsatz. Sprecher Stefan Loseries sagte gegenüber Medien, dass über 160 Rettungskräfte des Roten Kreuzes im Einsatz standen und am frühen Nachmittag noch weitere nachrückten. Die verletzten Personen seien gleich auf mehrere Krankenhäuser in und um Graz aufgeteilt worden. Dort tagten zu Mittag die Krisenstäbe.
Motiv noch unklar
Die Polizei habe indessen die Ermittlungen aufgenommen und muss auch erst die Motivlage des mutmaßlichen Täters prüfen, hieß es gegenüber der APA. Das Motiv sei noch nicht klar.
(VOL.AT)