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Ammoniak-Austritt in Wien-Landstraße: Leck wurde geschlossen

Nach einem Ammoniak-Austritt in Wien-Landstraße konnte das Leck noch am Dienstagabend geschlossen werden.
Nach einem Ammoniak-Austritt in Wien-Landstraße konnte das Leck noch am Dienstagabend geschlossen werden. ©Vienna.at
Nach zahlreichen Straßensperren war die Gefahr nach einem Ammoniak-Austritt in Wien-Landstraße gegen 20.45 gebannt. Das Leck in einer Kühlfirma in der Baumgasse konnte geschlossen werden.
Ammoniak-Austritt in Wien
Bilder vom Einsatz

“Die Lage ist stabil, das Leck geschlossen”, informierte Branddirektor Gerald Hillinger. Mehr als 39 Personen wurden nach Angaben der Wiener Rettung leicht verletzt, 29 mussten zur Überwachung die Nacht in Spitälern verbringen.

Zahlreiche Straßensperren wegen Ammoniak-Austritt

Zu dem Ammoniak-Austritt war es in einer Großkühlanlage eines Kühlhauses in der Baumgasse gekommen. Die Wiener Rettung war mit dem gesamten Katastrophenzug ausgerückt. Es kam zu Straßensperren, auch die U-Bahn-Linie U3 und die Straßenbahnlinie 18 waren betroffen.

Die erste Warnung war kurz nach 19.00 Uhr von der Feuerwehr gekommen: “Menschen klagen über Augenschmerzen und Atemnot”, berichtete ein Sprecher, der zugleich den Appell an die Anrainer richtete, die Fenster geschlossen zu halten und in den Wohnungen zu bleiben. Dramatische Szenen spielten sich an Ort und Stelle ab: Straßen wurden großräumig gesperrt, die Leute per Lautsprecher aufgefordert, sich vom Freien in geschlossene Räume zu begeben. Die Maßnahmen liefen nach ersten Bilanzen gut koordiniert und professionell ab. Gegen 20.45 Uhr konnte das Leck, durch das Ammoniak austreten konnte, geschlossen werden.

Das Leck wurde von Technikern der Firma in Zusammenarbeit mit den Experten der Feuerwehr, ausgerüstet mit Gasschutzanzügen, abgedichtet. “Die Lage ist stabil, das Leck geschlossen”, informierte Branddirektor Gerald Hillinger.

Wiener Rettung rückte mit Katastrophenzug an

Die Wiener Rettung rückte mit dem gesamten Katastrophenzug aus, sagte Mediensprecher Ronald Packert. Die Feuerwehr erhöhte die Alarmstufe auf zwei. In der Arena wurde das Konzert der Gruppe Eisbrecher abgesagt, das nahe Etap-Hotel auf dem Franzosengraben geräumt, die evakuierten Gäste in anderen Häusern untergebracht. Nach Ende der heutigen Vorstellung des Musicals “Cats” im Zelt auf dem Medienareal Neu Marx sorgten Einsatzkräfte für eine rasche Abreise der Besucher. Einige Fans konnten nicht mehr zum Auftritt von Tim Bendzko in den Gasometer vordringen.

Ammoniak-Austritt: Gefährlich für Kleinkinder

“Ammoniak führt schon bei geringem Kontakt mit den Schleimhäuten zu Hustenanfällen und Tränenfluss”, erklärte Dieter Sebald, interimistischer ärztlicher Leiter bei der Wiener Rettung. Man könne die Symptome aber gut behandeln, die Helfer an Ort und Stelle hätten über ausreichende Medikamente verfügt. Allerdings: Bei ein “paar Atemzügen zu viel” können auch – durchaus behandelbare – Spätfolgen “wie das gefürchtete toxische Lungenödem” auftreten.

Besonders gefährdet sind Kleinkinder, ältere Personen oder etwa Menschen mit grippalen Infekten. Der Mediziner riet Anrainern, die Fenster über Nacht weiter geschlossen zu halten. “Die Konzentration verdünnt sich mit der Entfernung”, so der Arzt. Ständige Übungen hätten nicht zuletzt dazu geführt, dass “der Einsatz präzise wie ein Uhrwerk ablief”(APA/red)

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