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AMD weiter mit Schwierigkeiten

Der Chip-Konzern AMD kommt selbst in Boomzeiten nicht aus den roten Zahlen heraus. Der Intel-Konkurrent verbuchte im dritten Quartal einen Verlust von 118 Mio. Dollar (83,8 Mio. Euro) - und das, obwohl sich Computer deutlich besser verkaufen als noch vor einem Jahr. Damals hatte es ein Minus von 128 Mio. Dollar gegeben. Der Umsatz legte um 16 Prozent auf 1,6 Mrd. Dollar zu.

Konzernchef Dirk Meyer sagte am Donnerstag, die Nachfrage der Verbraucher sei schwächer als erwartet gewesen. Doch die Anleger sind Kummer gewohnt, und waren von AMD zudem bereits im September vor einem durchwachsenen Geschäftsverlauf gewarnt worden. Am Freitag lag die Aktie zeitweise sogar im Plus.

AMD versucht seit Jahren verzweifelt, dauerhaft Geld zu verdienen. Auf dem Weg aus der Krise hatte der Konzern seine Werke – darunter auch in Dresden – unter dem Namen Globalfoundries abgespalten und mehrheitlich an Investoren verkauft. Inzwischen hält AMD nur noch gut ein Viertel an dem Geschäft. Abschreibungen im Zusammenhang mit Globalfoundries drückten AMD nun aber schon im zweiten Quartal in Folge in die roten Zahlen.

Insgesamt läuft das Geschäft von AMD in diesem Jahr aber immer noch besser als 2009. Nach drei Quartalen weist der Konzern einen Gewinn von 96 Mio. Dollar aus. Vor einem Jahr standen Ende September dagegen rote Zahlen von 874 Mio. Dollar in der Bilanz. Dann verhalf jedoch ein Milliarden-Scheck von Intel AMD doch noch zu schwarzen Zahlen. Die Unternehmen hatten mit der Zahlung Wettbewerbs- und Patentstreitigkeiten beigelegt.

Beim AMD-Erzrivalen Intel hatte die geschwächte Nachfrage der Privatkunden zuletzt zwar auch Bremsspuren hinterlassen. Der Branchenprimus, der rund 80 Prozent aller Computer mit Prozessoren ausstattet, spielt jedoch in einer anderen Liga. Intel steigerte im dritten Quartal die Erlöse um 18 Prozent auf 11,1 Mrd. Dollar. Der Gewinn sprang um 59 Prozent auf knapp drei Mrd. Dollar hoch.

AMD hatte Intel immer wieder in einzelnen Bereichen wie etwa Server-Chips zusetzen können, der große Rivale eroberte die Positionen jedoch stets zurück. Vor einigen Jahren riskierte AMD die Übernahme des Grafik-Spezialisten ATI, um Intel mit neuartigen kombinierten Produkten die Stirn zu bieten. Die Integration von ATI verschlang jedoch Milliarden und dauerte deutlich länger als gedacht. Es dauerte bis zum ersten Quartal 2010, bis AMD erstmals wieder aus eigener Kraft Geld verdiente.

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