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Amazon: Kostenpflichtiges Online-Buch-Projekt

Der weltgrößte Internet-Einzelhändler Amazon hat am Freitag ein kostenpflichtiges Online-Buchprojekt angekündigt und bietet damit Google die Stirn. Er hatte am Vortag seine kostenlose Internet-Bibliothek vorgestellt.

Bei dem Amazon-Programm, das in Kooperation mit Verlagen gestartet wird, können Nutzer den Internetzugang entweder für eine Seite, ein Kapitel oder ein ganzes Buch kaufen. Die Preise würden je nach Verlag und möglicherweise nach Buch variieren, sagte Unternehmenschef des US-Internetkonzerns, Jeff Bezos. Für die meisten müssten Leser wohl ein paar Cent je Seite bezahlen. „Letztendlich wird der Preis für jedes Buch von den Trägern der Urheberrechte abhängen“, sagte er.

In einem zweiten Projekt, „Amazon Upgrade“, sollen Leser einen Online-Zugang zu Büchern kaufen können, die sie auch in physischer Form erwerben. „Wir glauben, dass diese Projekte mit der Zeit ein signifikanter Geschäftszweig für Amazon werden könnten. Auch für Verlage und Autoren könnte es eine wichtige Umsatzquelle werden, sowie eine hilfreicher Service für Leser“, erklärte Bezos. Die Programme sollen im nächsten Jahr starten.

Verleger äußerten sich erfreut. Amazon scheine die Urheberrechte zu beachten, sagte die Präsidentin der Vereinigung amerikanischer Verleger, Patricia Schroeder. Das Verhalten von Google hingegen sei hoch verwerflich. „Wenn die Suchmaschine die Autoren nicht respektiert, wird es künftig nichts mehr zu suchen geben – denn auch die Autoren müssen sich um ihren Lebensunterhalt kümmern“, warnte Schroeder.

Der US-Internetkonzern hatte am Donnerstag seine Online-Bibliothek eröffnet. Das Projekt wird von einigen Universitäten unterstützt, die tausende Bücher zur Verfügung gestellt haben. In einem ersten Schritt sollten lediglich lizenzfreie Werke oder Bücher in die Bibliothek aufgenommen werden, deren Urheberschutz abgelaufen ist.

Damit umgeht Google vorliegende Klagen des US-Verleger- und des größten US-Schriftstellerverbandes, der in dem Konzern-Projekt „Google Print“ zur Digitalisierung ganzer Bibliotheken einen Verstoß gegen das Urheberrecht sieht. Die Bücher werden von Google elektronisch eingelesen und können auf der Internetseite http://print.google.com in vollem Umfang eingesehen werden.

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