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Am Gipfel zum Himmel

Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Swen Gamon begab sich Martin Lemmerer auf diese Tour
Gemeinsam mit seinem Jugendfreund Swen Gamon begab sich Martin Lemmerer auf diese Tour ©Lemmerer/Gamon/Reutz
Afrika, 5.1.-29.1.2011

Die Freunde Martin Lemmerer und Swen Gamon bestiegen Anfang Jänner den höchsten Berg Afrikas.

Satteins/ Tansania. Es ist klirrend kalt, geschätzte 10 Grad Minus. Der Wind bläst gewaltig um den bereits müde gewordenen Körper und lässt diese Minusgrade auf gefühlte 20 Grad Minus sinken. Jeder Atemzug bedeutet ein gewaltiger Kraftakt, jeder zurückgelegte Höhenmeter ein kleiner Sieg. Stück für Stück kommt das Ziel näher, einerseits unerreichbar, andrerseits in greifbarer Distanz.
Und dann pünktlich zum Sonnenaufgang ist es geschafft, ein atemberaubender Blick entschädigt die Strapazen der vergangenen Stunden, ein unendlich befriedigendes Gefühl beschleicht die beiden Freunde: Der 5.895 Meter Kilimanjaro ist bezwungen.
Anfang Jänner startete der 39-jährige Martin Lemmerer gemeinsam mit seinem Jugendfreund Swen Gamon eine der härtesten Bergtouren, die sie je miteinander erlebt hatten.
Die mehr als drei Wochen dauernden Reise führte die Freunde, die bergsteigerisch bestens miteinander harmonieren, nach Tansania, wo bereits der Mount Merù zwecks Akklimatisation auf sie wartete.

Gute Akklimatisation

” Uns war von vornherein klar, dass wir bestens akklimatisiert sein müssen. Der Kilimanjaro an sich ist ein technisch einfacher Berg und genau diese Tatsache wird immer wieder unterschätzt”, betont er. “Diverse Grundsätze wie “go high, sleep low”, langsames Gehen, sich bewusst Zeit zu nehmen, machen so eine Tour viel genießbarer und stressfreier”, ergänzt Lemmerer die Wichtigkeit des richtigen Akklimatisierens.
Nach den Tagen am Mount Meru fühlten sich die Freunde bestens dazu vorbereitet, den Kilimanjaro zu besteigen. Die gute Vorbereitung machte sich dann schlussendlich auch bezahlt – relativ locker gelangten die beiden zum Ziel.
Allen ging es jedoch nicht so: “Wir haben auf dem Weg zum Gipfel sehr viele Bergsteiger gesehen, die sich völlig überschätzt hatten. Grundsätzlich wäre der Uhuru Peak, wie er in Afrika genannt wird, jedem empfehlbar, der eine gute körperliche Verfassung und eine realistische Selbsteinschätzung besitzt, nur da scheinen sich so manche anders wahrzunehmen”, so Martin Lemmerer.
Seine Motivation, den höchsten Berg Afrikas und den höchsten freistehenden Berg der Welt zu besteigen, war nicht nur das Bergsteigen an sich, sondern auch die dortigen Gletscher: “Die Vergletscherung auf dem Kibo, dem höchsten Vulkanberg der Erde , hat in den vergangenen 100 Jahren um etwa 90% abgenommen. Seriösen Berechnungen zur Folge wird die Vergletscherung nach etwa gut zehn Jahren etwas für die Geschichtsbücher sein. Für mich war das Interesse sehr groß, den Gletscher in dieser Form noch zu erleben. Interessant waren auch die verschiedenen Vegetationszonen innerhalb des Aufstieges”, berichtet Martin Lemmerer.
Der Kontinent Afrika hat bei Martin Lemmerer einen bleibenden Eindruck hinterlassen, ergänzt wurde dieser noch durch den Besuch eines Massai Dorfes, eine Safari im Gebiet Lake Manyara und Ngorongoro-Krater und Klettertouren im Mount Kenia Massiv.
“Gemeinsam mit meinem Freund, auf den ich mich hundertprozentig verlassen konnte, diese Tour zu machen war eine gute Entscheidung und ich freue mich, dass wir als erfolgreiches Team gesund und unfallfrei einen der beeindruckendsten Berge der Welt besteigen durften!”, lächelt Martin Lemmerer.

Factbox:

Name: Martin Lemmerer
Wohnort: Satteins
Jahrgang: 1971
Familie: in Lebensgemeinschaft, 1 Sohn
Ausbildung: Diplomstudium Geografie/Wien
Beruf: Leitung Marketing/Produktmanagement in Telekommunikationsunternehmen
Hobbies: Paragleiten, Volleyball, Bergsport
Zuletzt gelesenes Buch: “Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt” von Stephan Orth und Antje Blinda

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