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Alzheimer erblich bedingt?

Die Anfälligkeit für Alzheimer ist laut einer neuen Studie in der Mehrzahl der Fälle erblich bedingt.

Eine Studie mit fast 12.000 Zwillingen lege in nahezu 80 Prozent der Fälle eine genetische Ursache nahe, erklärten die Autoren der im Fachblatt „Archives of General Psychiatry“ veröffentlichten Untersuchung am Montag (Ortszeit) in Los Angeles.

Genetische Faktoren seien bei der Krankheit von „enormer Bedeutung“, sagte die Psychologin Margaret Gatz von der Universität von Südkalifornien. Bei der Untersuchung von 11.884 schwedischen Zwillingen über 65 Jahren seien in 79 Prozent der Fälle genetische Ursachen für das Alzheimer-Risiko gefunden worden.

Dies bedeute allerdings nicht, dass die Umwelt keine Auswirkungen auf die Entwicklung der Demenzerkrankung habe, betonte Gatz. Umweltfaktoren könnten möglicherweise entscheidend dafür sein, wann jemand an Alzheimer erkranke.

Derzeit leiden etwa 24 Millionen Menschen weltweit an der häufigsten Form der Demenz. Laut einer Studie wird deren Zahl in den kommenden Jahren explosionsartig ansteigen und sich alle 20 Jahre verdoppeln. Die Erkrankung des Gehirns führt zum Verlust von geistigen Funktionen wie denken, sprechen, Urteilsfähigkeit und Orientierung sowie zum Absterben oder einer starken Schädigung von Gehirnzellen vor allem in der Hirnrinde. Auslöser sind fehlgeleitete Stoffwechselvorgänge, die die Nervenzellen schädigen. Die für das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit wichtigen Übertragungsstoffe im Gehirn können dann nicht mehr gebildet werden. Zwar kann die Krankheit bereits vor dem 50. Lebensjahr auftreten, ihre Häufigkeit nimmt mit dem Alter aber erheblich zu. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich.

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