Die Obduktion der Frau ergab, dass sie ihren massiven Verletzungen an Armen, Oberkörper und Kopf erlegen ist. Die Blessuren entstanden laut Polizeisprecherin Manuela Vockner durch stumpfe Gewalteinwirkung. Womit die Frau erschlagen wurde, war aber am Mittwoch noch unklar. Suchaktionen nach der Tatwaffe, bei der die Polizei auch Hunde einsetzte, blieben zunächst ohne Ergebnis.Wien. Erhärtet hat sich unterdessen der Verdacht, dass es sich um einen Raubmord handelt. Aus dem Appartement in der Blumauergasse 20 wurden die Handtasche und die Mobiltelefone des Opfers entwendet. “Es sah schon so aus, als hätte jemand die Wohnung durchsucht”, sagte Vockner. Sie sei aber nicht “komplett umgedreht” worden.
Tatzeitraum kristallisiert sich heraus
Durch die Obduktion konnten die Ermittler immerhin den Tatzeitraum etwas einschränken. Laut der Polizeisprecherin wurde die 85-Jährige “irgendwann in den Vormittagsstunden” ermordet. Weitere Tests sollen den Zeitraum weiter einschränken. Als die Einsatzkräfte am Dienstagabend eingetroffen waren, hatte bei der am Wohnzimmerboden liegenden Leiche bereits die Totenstarre eingesetzt. In dem Appartement sei es ziemlich warm gewesen.
Sohn entdeckte Mord in der Leopoldstadt
Der 55-jährige Sohn, ein Lehrer, hatte seine tote Mutter gegen 19.00 Uhr entdeckt. Er wohnt im selben Haus wie seine Mutter, einen Stock über ihr. Er wurde bis spät in die Nacht einvernommen. Demnach habe er sich noch in der Früh von ihr verabschiedet. Als er am Abend heimkam, wollte er noch nach dem Rechten sehen und entdeckte dabei den Mord.
Die Wohnung der 85-Jährigen war sehr gepflegt, berichtete Vockner am Abend. Eine Nachbarin erzählte, dass die alte Dame für die gemeinsame Waschküche im Haus zuständig gewesen sein soll. Ob die Nachbarn sonst etwas Verdächtiges bemerkt haben, war am Mittwochvormittag noch unklar. Die Ermittler wollten am Mittwoch die Ermittlungen im Umfeld der Toten starten. Einbruchsspuren nach dem Mord in der Leopoldstadt gab es an der Wohnungstür aber nicht.
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