Eine im Boden eingelassene Glasvitrine mit insgesamt 462 Schlüsseln verweist auf vertriebene und ermordete Jüdinnen und Juden, die einst in der Servitengasse gewohnt hatten. Im Gedenken an die Opfer wird das Symbol morgen, Dienstag, 8. April, eröffnet.
Vierjährige Vorbereitung der “Servitengasse 1938”
Die BürgerInnen-Projektgruppe “Servitengasse 1938” beschäftigt sich seit vier Jahren mit der Aufarbeitung jüdischen Schicksals der Servitengasse. Ziel war seit Beginn des Projektes, den vertriebenen und ermordeten jüdischen Bewohnern ein sichtbares Symbol in der Öffentlichkeit zu widmen. In Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst organisierte der Verein einen Wettbewerb für Studentinnen. Mithilfe von Sponsoren konnte der prämierte Entwurf einer Studentin nun umgesetzt werden. Jeder der 462 Schlüssel trägt ein Schild mit dem Namen eines der Opfer.
Denkmal-Enthüllung mit Überlebendem der Shoah
Die Gedenk-Veranstaltung beginnt am Dienstag um 17.00 Uhr an der Ecke Servitengasse/Grünentorgasse (Kirchenvorplatz). Zur Begrüßung wird der Vorsitzender des Vereins “Servitengasse 1938”, Dr. Peter Koppe, einleitende Worte sprechen. Im Rahmen eines Podiumsgespräches werden sich anschließend u.a. der Zeitzeuge und ehemalige Servitengassen-Bewohner Charles Kurt, die Bezirksvorsteherin Martina Malyar und Barbara Sauer vom Verein “Servitengasse 1938” darüber austauschen, was dieses Gedenksymbol für sie bedeutet. Eine anschließende Musikeinlage von Roman Grinberg und dem Wiener Jüdischen Chor sowie eine Lesung von Otto Tausig komplettieren das Programm.
Näheres auch im Internet unter www.servitengasse1938.at/
Quelle: RK