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"Als Kinder den ESC geschaut": Österreichs Song-Contest-Kandidatinnen Teya & Salena im Interview

Österreichs Vertreterinnen beim Song Contest 2023 heißen Teya und Salena.
Österreichs Vertreterinnen beim Song Contest 2023 heißen Teya und Salena. ©APA/EVA MANHART
Österreich wird beim 67. Eurovision Song Contest 2023 in Liverpool von der Wienerin Teya (22) und von Salena (24) vertreten. "Wir lieben den ESC und verfolgen den schon seit wir Kinder waren", berichtete Teya im APA-Interview.
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Das Frauenduo wurde am Dienstagmorgen im Ö3-Wecker als neue rot-weiß-rote Hoffnung enthüllt. Ihr Song wird indes noch bis 8. März geheimgehalten. Mit der APA sprachen die beiden Sängerinnen aber jetzt schon über ihre Leben als ESC-Fans, Kreativität ohne Konkurrenz und den Wunsch nach der fetten Bühne.

Sie treten nun für den ESC erstmals als Duo auf. Wie sind sie zum Team geworden?

Salena: Wir haben uns vor zwei Jahren bei "Starmania" kennengelernt. Ein Freund von mir hatte damals für mich einen ESC-Song geschrieben und dann beschlossen, Teya zurate zu ziehen, um den Song mehr nach ESC klingen zu lassen. So hatten wir den ersten Kontakt miteinander, wenn es um das Thema Songwriting geht.

Teya: Aber im Prinzip waren wir immer eher Freundinnen als Kolleginnen. Wir haben uns immer unterstützt bei unseren Soloprojekten.

Wird es denn rund um den ESC nun auch ein gemeinsames Album von Ihnen beiden geben?

Teya: Das ist noch offen. Wir haben ein paar Songs in petto, die wir zusammen gemacht haben. Vielleicht wird was draus, vielleicht nicht. Schauen wir.

Teya & Salena nehmen beim ESC 2023 teil

In jedem Falle haben Sie auch den ESC-Song zusammengeschrieben. Werden Sie denn auch beide auf der Bühne singen?

Teya: Wir haben ihn zusammen geschrieben und werden auch gemeinsam singen. Das Lied ist total kollaborativ entstanden.

An sich ist die Nummer ja noch geheim, wird aber als Uptempo-Song angekündigt, der am 8. März, dem Weltfrauentag, präsentiert wird. Ist Ihre Nummer dezidiert feministisch?

Teya: Das wird sich am 8. März zeigen. Aber es ist für die Popbranche schon alleine ein Statement, dass wir das als zwei Frauen miteinander ohne jegliche Konkurrenz machen.

Teya & Salena haben "als Kinder den ESC geschaut"

Was für eine Beziehung hatten Sie zwei denn bisher zum Song Contest?

Salena: Was uns beide verbindet ist, dass wir beide als Kinder den ESC geschaut haben. Ich habe die ganzen Nationalitäten gesehen und habe relativ schnell gemerkt, dass ich auf so eine fette Bühne will. Ich habe die letzten Jahre darauf hingearbeitet. Es war mein Traum, der jetzt wahr wird.

Teya: Wir lieben den ESC und verfolgen den schon seit wir Kinder waren. Wir sind schon fast ESC-Fanatiker. (lacht)

Ui, das bedeutet, ich kann Sie fragen, auf welchem Platz der portugiesische Kandidat 1982 gelandet ist, und Sie wissen das dann auswendig?

Salena: Na gut, sagen wir: Wir sind Fans! (lacht)

Österreichs Song-Contest-Vertreterin 2023 berichtet: "War leider kein Geld für ESC-Tickets übrig"

Waren Sie denn beim Wiener ESC 2015 live in der Stadthalle als Fans dabei?

Teya: Ich hätte mit der Schule bei einer Generalprobe sein sollen und bin dann leider krank geworden.

Salena: Meine Ausrede ist nicht so gut: Ich war zu dem Zeitpunkt Friseurlehrling und hatte eine eigene Wohnung. Da war leider kein Geld für ESC-Tickets übrig.

Beim ESC geht es ja immer auch um Sieg oder Niederlage. Wie geht es Ihnen mit dem Gedanken, für Ihre Kunst bewertet zu werden?

Salena: Für mich steht das nicht im Vordergrund. Ich trete in meinen Augen nicht gegen andere Länder und Menschen an. Da wird mein Traum wahr, das ist für mich im Fokus. Aber natürlich will ich ins Finale, wenn ich da mitmache.

Teya: Wenn ich an den ESC denke, denke ich nicht an die Punktevergabe, sondern die Community und die Verbundenheit durch die Musik. Zu dieser weltoffenen, verbundenen Gemeinschaft zu gehören, ist für uns viel wichtiger.

Salena: Beim ESC "kommen so viele Menschen mit Visionen und Träumen zusammen"

Hat der ESC neben dem Eventcharakter in Ihren Augen auch eine musikalische Relevanz?

Salena: Dort kommen so viele Menschen mit Visionen und Träumen zusammen, das merkt man fast jedem Song an.

Teya: Primär als Songwriterin ist es toll, so eine Plattform zu haben. Es ist superwichtig, dass so viele Nationen mit so vielen musikalischen Einflüssen die Chance bekommen, sich zu präsentieren. Wo kommt man sonst in Berührung mit dieser Vielfalt? Eurovision ist Musik, Musik ist Eurovision.

Salena: Cheesy, aber süß, was du sagst. (lacht)

Noch kann man ja nichts verraten, aber haben Sie schon ein Gefühl, wie Ihre Performance auf der Bühne ungefähr sein soll? Action, nackte Tänzer oder eher schwarze Bühne und ein Spotlight?

Teya: Es hängt alles noch ein bisschen in der Luft, aber wir wollen unsere zwei verschiedenen Persönlichkeiten präsentieren.

Teya: "Sehen den ESC als große Chance"

Das wird aber eine schräge Nummer, wenn Sie beiden völlig unterschiedliche Stile auf der Bühne performen...

Salena: Auf der Bühne ist es ein hundertprozentiges Miteinander und ein Zusammenhalt, aber als Individuum ist jede von uns auf ihre Art eine einzigartige Künstlerin.

Teya: Wir wollen unsere Individualität behalten und sehen den ESC als große Chance, uns gegenseitig zu unterstützen, eine super Show zu bieten und viel Spaß zu haben.

Das Gespräch führte Martin Fichter-Wöß/APA

(APA/Red)

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