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Alpha - Kritik und Trailer zum Film

"Alpha" ist der Name eines verwundeten Wolfs mit dem sich ein verletzter, allein gelassener Junge in der Eiszeit-Wildnis vor 20.000 Jahren anfreundet. Zusammen kämpfen sie gegen Schneestürme und wilde Tiere ums Überleben. In dem Abenteuerfilm von Regisseur Albert Hughes spielt Kodi Smit-McPhee den jungen Jäger Keda, der den Weg zurück zu seinen Eltern finden muss. Die Herz-Story mit grandiosen Bildern hat auch brutale Szenen.

Am Ende des Kinosommers mit Superhelden und Actionthrillern steht nun ein fast wortloser Film über eine ungewöhnliche Freundschaft, die vor 20.000 Jahren beginnt. Beide Hauptdarsteller sind recht schweigsam: Keda ist ein junger Jäger, der sich mit simplen Wortbrocken einer Eiszeitsprache verständigt. Sein titel gebender Gegenspieler ist ein heulender Wolf. Am Freitag kommt “Alpha” ins Kino.

Alpha: Kurzinhalt zum Film

Dies sei die unglaubliche Geschichte, wie die Menschheit ihren treuesten Freund fand, so das eher großspurige Versprechen in einem Trailer für den Film. Eingefleischte Katzenfreunde mögen “Alpha” wenig abgewinnen, doch Hundemenschen kommen bei diesem eiszeitlichen Überlebensdrama zumindest stellenweise auf ihre Kosten. Und die Bilder von Österreichs Kamerastar Martin Gschlacht beeindrucken.

Eine Warnung vorneweg: “Alpha” ist kein rührseliges Disney-Vergnügen. Vielmehr gibt es nervenaufreibende Szenen, die mit dem brutalen Survivaldrama “The Revenant – Der Rückkehrer” mithalten können. Mit grandiosen Aufnahmen von Mammut-Herden, riesigen Wasserfällen und feuerspeienden Vulkanen werden die Zuschauer auf ein bildgewaltiges Epos eingestimmt.

Europa vor 20.000 Jahren heißt es zum Auftakt der schnell erzählten Story. Ein Stamm unter dem Anführer Tau (Johannes Haukur Johannesson) schickt die besten in Leder und Felle gekleideten Jäger auf eine gefährliche Büffeljagd. Erstmals nimmt Tau seinen eher sanften als kriegerischen Sohn Keda (Kodi Smit-McPhee) mit, dessen Mutter (Natassia Malthe) das Schlimmste befürchtet. Der Bub führe durch sein Herz, nicht durch den Speer, warnt sie. Das ist fast der ganze Text, den die norwegische Schauspielerin für den Film zu lernen hatte.

In einer spektakulären Jagdszene geht für Keda alles schief. Tot geglaubt wird der junge Höhlenmensch auf einem Vorsprung an einer steilen Felswand zurückgelassen. Die Odyssee, die nun folgt – mit reißenden Fluten, eisigen Schneestürmen, gefährlichen Bestien und mageren Würmern als Mahlzeit – ist kaum zu überleben.

Mit selbst gebastelten Speerspitzen wehrt Keda ein Rudel Wölfe ab, doch bald hat er Mitleid mit einem verletzten Tier. “Ich nenne dich Alpha” und “Ich halte dich am Leben” murmelt er dem knurrenden Wolf zu. Und so entwickelt sich langsam eine Freundschaft, die trotz Ungereimtheiten, Vorhersehbarkeit und einem zuckersüßen Ende zumindest Hundefreunden ans Herz geht.

Alpha: Die Kritik

Die Stärke von “Alpha” ruht auf den Hauptdarstellern: der Wolfshund mit dem wirklichen Namen Chuck wurde so trainiert, dass er Furcht einflößen kann, spielerisch ein Stöckchen fängt und in einer fesselnden Szene Keda aus einem zugefrorenen See rettet.

Auch der 22-jährige Australier Kodi Smit-McPhee überzeugt in seiner fast stummen Rolle, wie er sich zunehmend mutiger den harschen Naturgewalten stellt und gemeinsam mit dem Wolf den Weg zurück zu seinem Stamm findet. Smit-McPhee, der in “X-Men: Apocalypse” den blauhäutigen Nightcrawler spielte, hatte sich in der düsteren Bestseller-Verfilmung “The Road” (2009) schon einmal durch eine bedrohliche Welt geschlagen, damals an der Seite von Viggo Mortensen in einer packenden Vater-Sohn-Beziehung.

“Alpha”-Regisseur Albert Hughes setzte früher auf städtische Szenarien. Mit seinem Zwillingsbruder Allen drehte er 1993 “Menace II Society” über schwarze Ghettos im Amerika. In “The Book of Eli” (2010) schickten sie Denzel Washington als postapokalyptischen Held durch eine zerstörte Welt. Bei “Alpha” führte Albert Hughes erstmals alleine Regie.

Mit seinem Kameramann Gschlacht (“Ich seh, Ich seh”) fängt er großartige Bilder ein. Das Team drehte unter anderem in der kanadischen Provinz Alberta und in Island. Vor allem im Imax- und 3D-Format zieht “Alpha” in seinen Bann. Das macht für die eher einfach gestrickte Story von Regisseur Hughes wett, der wohl gerne die komplexe Materie über die Domestizierung des Hundes in knapp 100 Minuten erklärt hätte. Schließlich brüsten sich die Filmemacher in einem Trailer über die Verbindung von Keda und Alpha, die “den Lauf der Geschichte” verändern sollte.

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(APA/Red)

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