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Alpenland - Kritik und Trailer zum Film

In den Alpen leben rund 13 Millionen Menschen in acht Ländern. Der österreichische Regisseur Robert Schabus porträtiert in seinem Dokumentarfilm "Alpenland" einige davon. Mit einem genauen, aber liebevollen Blick zeigt er Bergbauern in Österreich, Handwerker in Italien oder Wintersportbetreiber in der Schweiz und macht dabei die Leidenschaft deutlich, mit der die meisten ihrer Profession nachgehen.

Der österreichische Regisseur Robert Schabus begibt sich in seinem neuen Dokumentarfilm "Alpenland" mit großer Empathie auf eine Reise zu Bergbauernhöfen in Österreich, kleinen Manufakturen in Italien oder Wintersportzentren in Frankreich. Dort findet er Menschen, die ihre Geschichte erzählen wollen: Der Film, der ab Freitag in den Kinos läuft, widmet sich dem zwiespältigen Verhältnis zwischen Tourismus und Klimawandel, der sich in den Alpen besonders bemerkbar macht.

Alpenland - Kurzinhalt zum Film

Gleichzeitig gibt es Menschen, die von der Tradition geprägt sind, ihre Arbeit mit voller Ernsthaftigkeit und Engagement erledigen und eine tiefe Beziehung zu ihrem Lebensraum haben. Der aus Kärnten stammende Regisseur zeigt mit dem Film die Zustände der Bewohner und Bewohnerinnen, die oft schwierigen Bedingungen ausgesetzt sind und trotzdem mit ihrem niedrigen Lohn auskommen und zufrieden sind. Dabei kristallisiert sich zusehends heraus, dass die Menschen in Gegenden wie dem italienischen Dorf Premana oder dem französischen Méribel alles selbst in die Hand nehmen und sich gegen eine Fabrikarbeit sträuben.

Eine Frau im Piemont etwa ist sehr dankbar darüber, dass sie alles selber produzieren kann - dank eigener Kuh bis hin zu den fertigen Milchprodukten. Die Bewohner und Bewohnerinnen in den unterschiedlichen Regionen haben sich alles selbst aufgebaut, damit sie überhaupt unter den widrigen Umständen überleben können. Dabei scheint immer wieder durch, wie wichtig ihnen selbst die Arbeit und die Gestaltung ihres Lebensraumes sind.

Das zeigt sich auch am Beispiel eines Hirten in Italien, der den ganzen Tag schuftet und sich um die Tiere kümmert und mit seinem kargen Einkommen auskommt. Aus seiner Sicht ist das Leben zu kurz und dreht sich ohnehin nicht alles ums Geld, da spiele Zufriedenheit eine viel wichtigere Rolle. In der Lombardei wiederum ist es ein Familienbetrieb, gegründet im Jahr 1964 von zwei Brüdern, in dem Messer und Scheren hergestellt werden: Hier zeigt sich deutlich, wie wichtig den Arbeitern die Gemeinschaft und ein gutes Auskommen miteinander ist.

Alpenland - Die Kritik

Auf der anderen Seite verdeutlicht "Alpenland" auch, dass es nicht nur die ursprünglich in den Bergen ansässigen Menschen sind, die alles am Laufen halten: So begegnet man etwa in der Schweizer Tourismushochburg Zermatt unzähligen Portugiesen, ohne die in dem Wintersportort gar nichts funktionieren würde, wie eine Bäckerin betont. Schon seit Jahren hält der Zuzug an, sodass man sie in etlichen wichtigen Arbeitsbereichen wiederfindet.

"Alpenland" erzählt zwar keine rasenden Neuigkeiten. Dass die Bergbewohner ein teils sehr schweres Leben haben, ist nicht unbekannt. Allerdings sind die Herangehensweise und die Mentalität der Menschen bewundernswert. All das zeigt Schabus mit teils beeindruckenden Bildern und in Sequenzen, die zunächst die jeweiligen Tätigkeiten der Personen in den Fokus rücken, bevor diese selbst zu Wort kommen. Der Dokumentarfilm soll der Gesellschaft ein Ansporn sein, auch die kleineren Dinge mehr zu schätzen - ganz zu schweigen von der Tatsache, dass man im Leben auch mit weniger auskommen würde, als es viele von uns gewohnt sind.

(APA/Red)

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