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Alonso ist nicht nervös

Vor dem großen Triumph gibt sich Fernando Alonso gelassen. "Ich bin nicht nervös. Klar bin ich jetzt ziemlich nah an der WM dran. Aber ich gehe dieses Rennen wie jedes andere an", sagte der Renault-Pilot vor dem 17. Saisonlauf.

Selbst im für ihn ungünstigsten Fall eines McLaren-Mercedes-Doppelerfolges mit Kimi Räikkönen als Sieger reicht dem souveränen WM-Spitzenreiter im Grand Prix von Brasilien am Sonntag (Start: 19.00 Uhr) ein dritter Platz, um sich zum jüngsten Champion der F1-Geschichte zu krönen. “Ich bin glücklich und stolz, dazu in meinem jungen Alter die Chance zu haben. Aber es motiviert mich nicht, der jüngste Weltmeister zu sein”, versicherte der 24-Jährige. Rivale Räikkönen schätzt seine Aussichten, den scheinbar uneinholbar führenden Alonso im Titelrennen noch abfangen zu können, natürlich überaus gering ein. Trotzdem verspricht der Finne, “so hart wir möglich zu kämpfen, um dieses Ziel zu erreichen. Ich brauche unbedingt einen Sieg, um überhaupt noch eine WM-Chance zu haben.” Trotzdem hat Renault-Teamchef Flavio Briatore seinem Team “strikt verboten, irgendeine Feier zu planen oder vorzubereiten, weil ich abergläubisch bin”.

Angesichts von 25 Punkten Rückstand auf Alonso (111) benötigt Räikkönen (86) auf dem 4,309 Kilometer langen, holprigen Berg-und- Tal-Kurs in Interlagos neben der Schützenhilfe seines Teamkollegen Juan Pablo Montoya noch Unterstützung durch mindestens einen weiteren Fahrer, um Alonsos WM-Triumph zumindest vorerst verhindern zu können. Nur wenn der Silberpfeil-Pilot nach dem Brasilien-GP maximal 20 Zähler hinter dem Asturier liegt, darf er in den zwei noch ausstehenden WM-Läufen in Japan und China weiter auf ein Riesenwunder hoffen. “Einiges spricht dafür, dass die WM-Entscheidung in Brasilien fällt”, meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. “Es ist klar, dass wir bei 25 Punkten Rückstand und drei Rennen nur kleine Außenseiterchancen haben. Aber wir kämpfen.” Schließlich könne auch Alonso einmal ein technischer Defekt treffen. Hoffnung auf fremden Beistand hat Haug nicht: “Ich sehe im Moment außer uns keinen, der Alonso schlagen könnte.”

Der Spanier stand heuer bei 15 Starts bereits ein Dutzend Mal auf dem Podium und hatte keinen technischen Defekt zu beklagen. “Ich setze auf unsere Zuverlässigkeit”, sagte Alonso. Zudem dürfte Renault dank neuer Aerodynamik den technischen Rückstand auf den Hauptkonkurrenten McLaren-Mercedes, der mit dem MP4-20 den schnellsten Boliden stellt, etwas verringern. Briatore setzt jedenfalls große Hoffnungen in die Weiterentwicklung: “Vielleicht können wir sogar gewinnen.”

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