AA

Almabtrieb in Sulz

Die Herde zog im Rekordtempo von der Alm bis ins Tal.
Die Herde zog im Rekordtempo von der Alm bis ins Tal. ©Helmut Welte
Almabtrieb in Sulz

Der Almabtrieb im Herbst ist eine schöne, alte Tradition und wird jedes Jahr in jedem Tal
stimmungsvoll mit viel Farben und Musik gefeiert. 156 Rinder waren während des gesamten Sommers auf den Alpen Obersaluver und Pöpiswies stationiert und findet dort in den Sommermonaten Nahrung, was den Bauern den Zukauf von teuren Futtermitteln erspart.
Am 12. Juni sind die Rinder in die beiden Almen im Freschengebiet, die von Andrea und Markus Felder gepachtet wurden aufgefahren. Rund 120 Tage dauert der Aufenthalt in der frischen Höhenluft, der sich positiv auf die Tiere auswirkt.
Während dieser Zeit war Hirte Dominik Gruber aus Alberschwende, fast alleine für die Herde zuständig. “Vier Wochen lang hatte ich je einen neun und zehnjährige Burschen bei mir, die restliche Zeit war ich alleine“.  Und der im Zivilberuf bei der Fa. Schelling, Anlagenbau als Anlagentechniker auf der ganzen Welt tätige Wälder schwärmt von der Zeit auf der Alm. „Es ist einfachschön. Da kannst du den ganzen Alltagsstress hinter dir lassen und abschalten. Bist in der Natur und das tut richtig gut. Kein Fernsehen, kein Radio. Da bist du froh wenn du in der Almhütte Licht hast“.
Die „Hoamfahrt“ der Viehherden im September wird deshalb auch mit einem großen
Fest begangen. Bereits um 5.30 war Tagwache auf Pöpiswies. „ Nach einem schnellen Kaffee, galt es den Rinder „s‘Gschealt“  anzuziehen und für die „Hoamfahrt“ bereit zu machen. Pünktlich um 10.00 Uhr haben wir dann mit vielen Gehilfen den 13 Kilometer langen Weg ins Tal in Angriff genommen“, so Gruber weiter.  Angetan mit prächtigem, buntem Kopfschmuck und begleitet von den Hirten zogen die Rinder ins Tal. In Sulz traf sich dann
alles beim Watzenegger Hof, wo das Vieh hingetrieben und  dann von seinen Besitzern abgeholt wird.
Heuer wurde aufgrund des schlechten Wetters sogar der Schuppen komplett ausgeräumt und als Festfläche verwendet. „Der Almabtrieb wird zu einem immer größeren Volksfest. Immer mehr Zuschauer stehen am Straßenrand und applaudieren Mensch und Tier lautstark. Anschließend  kommen sie zu unserem Hof um mit den Hirten den gut verlaufenen Alpsommer zu feiern“, freut sich Hof Besitzer Klaus Watzenegger und strahlt mit Vater Heinz trotz Regenwetter um die Wette.
Regionale Köstlichkeiten und passende Getränke werden dazu gereicht. Aber auch den Tieren scheint dies zu gefallen. Fast scheint es, als wären sie ein wenig stolz, wenn sie nun ihre Winterquartiere wieder beziehen dürfen.

  • VIENNA.AT
  • Gemeinde
  • Almabtrieb in Sulz
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen